Dieser Ort wird zur neuen Visitenkarte Heidelbergs: Vom Europaplatz südlich des Hauptbahnhofs aus unternehmen viele Zugreisende künftig erste Schritte durch die Stadt. Entstehen wird dort ein lebendiges Stadtentree mit Geschäften und Gastronomie, einem Hotel, Büros und Mietwohnungen – ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Bahnstadt-Entwicklung. Nun rollen dort die ersten Bagger: In dieser Woche beginnen die Bauarbeiten auf den rund 24.000 Quadratmeter großen Grundstücken zwischen Hauptbahnhof und Czernyring. Nach der Einrichtung der Baustelle geht es zunächst an den Erdaushub, um Raum für die geplante zweigeschossige Tiefgarage für Fahrräder und Autos zu schaffen. Danach werden fünf Gebäude errichtet, die von östlicher in die westliche Richtung gebaut werden sollen.
Entwickelt wird das Projekt von der Gustav Zech Stiftung nach den Plänen des Berliner Büros Winking Froh Architekten, mit denen sie 2017 den Wettbewerb zur Bebauung des Bahnhofsvorplatzes Süd gewonnen hatten. Insgesamt werden etwa 300 Millionen Euro investiert, um ein städtebauliches Meisterstück zu schaffen, das – wie für die Bahnstadt üblich – in Passivhausbauweise errichtet wird. Neben dem markanten, elfgeschossigen Vier-Sterne-Plus-Hotel mit etwa 300 Zimmern, das direkt gegenüber dem geplanten Konferenzzentrum liegen und von der zur ZECH Group gehörenden ATLANTIC Hotels Management GmbH betrieben wird, sind ein Wohngebäude mit Ladenlokalen auf Platzebene sowie drei weitere Gebäude für Büros, Dienstleistungen, Geschäfte und Gastronomie geplant. Es entstehen etwas mehr als 100 Mietwohnungen mit etwa 8.000 Quadratmeter Wohnfläche – knapp 30 davon werden als geförderte Wohnungen angeboten. Das sind 20 Prozent der Wohnfläche.
Platz für knapp 1.900 Fahrräder
Die zweigeschossige Tiefgarage bietet Platz für knapp 1.900 Fahrräder und rund 750 Autos. Etwa 160 Stellplätze für Autos können öffentlich genutzt werden. Der Großteil ist Anwohnern und Beschäftigten der angrenzenden Büros und Geschäfte vorbehalten. Um den Umstieg auf das Rad weiter zu fördern, gibt es in der neuen Tiefgarage knapp 1.000 öffentliche Fahrradstellplätze für Pendler und Anwohner.
Insgesamt plant die Gustav Zech Stiftung eine Bauzeit von etwa drei Jahren. Die Fertigstellung der ersten Gebäude ist im Frühjahr 2022 vorgesehen – dann soll auch der direkte Übergang mit einem Verbindungssteg vom Querbahnsteig über den Max-Planck-Ring zum Europaplatz möglich sein, der einen bequemen und barrierefreien Weg zum Hauptbahnhof bietet.
Lebendiges Zentrum mit Gastronomie
Im Anschluss an die Bauarbeiten des Projektes der Gustav Zech Stiftung geht es an den Bau und die Gestaltung des Europaplatzes selbst. Das übernimmt die Stadt Heidelberg. Der Europaplatz umfasst gemeinsam mit den weiteren Außenflächen im Quartier rund 11.000 Quadratmeter. Das entspricht in etwa der doppelten Fläche des Universitätsplatzes. Geplant sind dort locker angeordnete Bäume auf Schmuckbeeten sowie eine attraktive Erdgeschosszone mit Außengastronomie, Sitzgelegenheiten und weiteren Aufenthaltsmöglichkeiten.