Starkregen kann jeden treffen. Im Extremfall verursachen heftige Regenfälle Überschwemmungen, Unterspülungen, Hangrutsche. Die Stadt Heidelberg hat für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen ein Vorsorge-Konzept erstellt. Auf einem neuen Onlineportal unter www.heidelberg.de/starkregen stehen seit Kurzem Starkregengefahrenkarten zur Verfügung. Sie ermöglichen eine individuelle Risikoabschätzung. Auf dem Portal können die Bürgerinnen und Bürger zudem ihre Erfahrungen und Ideen zum Thema Starkregen einbringen.
Auf dem Portal können Betroffene vergangene Starkregenereignisse dokumentieren und direkt in den Karten verorten. Dazu können eine Beschreibung und ein Bild in die Starkregengefahrenkarte hochgeladen werden. Die Bürgerinnen und Bürger sind zudem aufgerufen, konkrete Ideen einzubringen. Einige Maßnahmenvorschläge aus dem Handlungskonzept der Stadt sind bereits eingearbeitet. Alle Ideen können mit der Kommentarfunktion diskutiert und bewertet werden.
Von den Erfahrungen anderer lernen
„Mit dem Beteiligungsportal möchten wir zum einen für das Thema sensibilisieren, zum anderen aber auch die Bürgerinnen und Bürger in den Prozess des Starkregenrisikomanagements miteinbeziehen“, macht Sabine Lachenicht, Leiterin des städtischen Amts für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie, deutlich. So können Bilder und Beschreibungen vergangener Ereignisse wertvolle Informationen liefern. Von den Erfahrungen anderer können so alle lernen. „Die Hoffnung ist, dass die im Beteiligungsportal dokumentierten privaten Schutzmaßnahmen andere Hauseigentümer inspirieren.“
Durch den Klimawandel wird erwartet, dass die oft sehr unvorhergesehenen und räumlich begrenzten Starkregenereignisse, wie zuletzt im Juni in Ziegelhausen, zunehmen werden. Das Heidelberger Vorsorge-Konzept bietet Hilfe zur Selbsthilfe: Wie kann ich mein Haus umbauen, um es vor einer Überflutung zu schützen? Oftmals reichen schon kleine Aufkantungen vor Kellerfenstern oder Hauseingängen, um sich vor größeren Schäden zu schützen.
Lobende Worte hat der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller bei seiner Sommertour im August 2020 für das Heidelberger Starkregenrisikomanagement gefunden: „Heidelberg kümmert sich vorbildlich um die Risikoabschätzung und -eindämmung bei möglichen Starkregenereignissen“, sagte Untersteller damals. Heute könne Heidelberg ein Starkregenmanagement vorweisen, das neben der ortsscharfen Risikoabschätzung auch ein Handlungskonzept beinhalte. Im nächsten Schritt gehe es darum, Maßnahmenvorschläge zur Risikoabwehr zu konkretisieren und in die Praxis umzusetzen.