Verkehr sinkt um 25 Prozent / Weniger Stickstoffdioxid
Die Maßnahmen der Corona-Krise wirken sich auch auf die Luftqualität in Heidelberg aus. Da Bürgerinnen und Bürger aufgerufen sind, zu Hause zu bleiben, sind weniger Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Unter anderem dadurch wird weniger Stickstoffdioxid freigesetzt. In der Woche vom 23. bis 29. März 2020 fielen durchschnittlich 9,2 Mikrogramm pro Kubikmeter Stickstoffdioxid an. Zum Vergleich: In der ersten Märzwoche lag dieser Wert bei 20,3 Mikrogramm pro Kubikmeter Stickstoffdioxid – mehr als doppelt so viel. Der Durchschnittswert für das Jahr 2019 liegt bei 21 Kubikmeter Stickstoffdioxid. Die Werte stammen aus der Messstation an der Kreuzung Berliner Straße / Im Neuenheimer Feld. Diese erfasst im halbstündlichen Takt die Werte an der Berliner Straße, einer wichtigen Nord-Süd-Achse Heidelbergs. Neben dem Verkehrsaufkommen beeinflusst unter anderem die jeweilige Wetterlage – beispielsweise die Windstärke – die gemessenen Stickstoffdioxid-Werte. „Die Luftqualität in Heidelberg ist gut. Die aktuelle Situation – mit weniger Verkehr aufgrund der Beschränkungen wegen der Corona-Krise – wirkt sich vorübergehend dahingehend aus, dass die Werte noch besser sind“, sagt Bürgermeister Wolfgang Erichson.
Ein Grund für den geringeren Anteil von Stickstoffdioxid in der Luft ist das Verkehrsaufkommen, das aufgrund der Pandemie-Maßnahmen immer weiter gesunken ist. In Heidelberg zeigen Messungen, dass sich der Kraftverkehr in der Woche vom 16. bis 22. März 2020, als Schulen und Kitas geschlossen wurden, im Vergleich zur ersten Märzwoche durchschnittlich um rund 25 Prozent verringert hat. Die Werte stammen von 19 verschiedenen Dauerzählstellen im gesamten Heidelberger Stadtgebiet.
Stickstoffdioxid-Grenzwerte unterschritten
Stickstoffdioxid kommt hauptsächlich durch die Abgase des Straßenverkehrs in die Luft. Der größte Anteil stammt von Dieselmotoren. Im Heidelberger Stadtgebiet werden die Stickstoffdioxid-Grenzwert eingehalten. Die baden-württembergische Landesanstalt für Umwelt (LUBW) hat bestätigt, dass der NO2-Jahresmittelwert 2019 an der Messstelle in der Mittermaierstraße in Bergheim, dem höchstbelasteten Straßenabschnitt in Heidelberg, bei 34 Mikrogramm pro Kubikmeter lag – und damit wie bereits 2018 und 2017 unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm. Die Feinstaubbelastung in Heidelberg ist generell niedrig. Auch im März wurden nur sehr geringe Mengen gemessen.
Die langfristige Einhaltung dieser Werte zeigt, dass die Anstrengungen der Stadt Heidelberg zur Luftreinhaltung greifen. Der eingeschlagene Weg ist demnach erfolgreich, muss aber zwingend verstetigt werden, damit die Erfolge nachhaltig sind. Genau darauf zielt der 30 Punkte umfassende Klimaschutz-Aktionsplan ab, den der Gemeinderat Ende 2019 beschlossen hat. Demnach soll unter anderem die Luftqualität weiter verbessert werden.