Ungebetenen Besuch erhielt am Mittwochnachmittag eine 96-jährige Frau im Stadtteil Weststadt. Gegen 14 Uhr klingelte eine unbekannte Frau an der Tür der Seniorin und gab vor, dringend die Nachbarin erreichen zu müssen. Sie habe schon an deren Tür geklingelt, diese öffne allerdings nicht. Und nun bat die Unbekannte um die Telefonnummer der Nachbarin, um sie telefonisch erreichen zu können. Die 96-Jährige begab sich daraufhin in die Küche ihrer Wohnung, um aus ihrem Telefonbuch die Nummer herauszusuchen. Die unbekannte Frau folgte der Seniorin unaufgefordert und verwickelte diese in ein längeres Gespräch. Nach einigen Minuten hatte sie Seniorin die Telefonnummer herausgesucht und bat die ungebetene Besucherin aus der Wohnung. Erst am folgenden Tag bemerkte das bis dahin ahnungslose Opfer, dass sie auf eine Trickdiebin hereingefallen war und nun ihr gesamter Schmuck fehlte. Offenbar hatte sich während des Gesprächs mit der Unbekannte eine zweite Person in die Wohnung geschlichen und aus einer Schmuckschatulle Gold- und Edelsteinschmuck entwendet. Die Höhe des Diebstahlschadens lässt sich nicht beziffern.
Die unbekannte weibliche Person wird von der Geschädigten wie folgt beschrieben:
– Ca. 50 bis 60 Jahre alt
– Ca. 160 cm groß
– Weiße Hautfarbe
– Untersetzte Figur
– Rundes Gesicht
– Sprach gebrochen Deutsch
– Trug eine Mütze und sehr dunkle Kleidung
– War auffallend gut gekleidet
Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu der unbekannten Frau geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Heidelberg-Mitte, Tel.: 06221/99-1700 zu melden.
Aus gegebenen Anlass weist die Polizei nochmals auf nachfolgende Tipps hin und bittet, diese zu beherzigen:
- Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung! - Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch. - Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an. - Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. - Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas Wasser): Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen? Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine (abgelegene) Privatwohnung? - Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür geschlossen. - Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe. - Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.
Quelle: Polizeipräsidium Mannheim
Weitere Polizeiberichte aus Mannheim, Heidelberg und der Umgebung
in unserer Rubrik: Blaulicht