Bedarf an Übernachtungsplätzen in den kalten Monaten in Heidelberg gut abgedeckt
Die Stadt Heidelberg hat in Kooperation mit dem Katholischen Verein für soziale Dienste in Heidelberg (SKM) seit 14. November wieder ihr Winter-Notquartier im Stadtteil Rohrbach geöffnet. Bis Anfang April 2020 gibt es hier zusätzlich 24 Übernachtungsplätze für wohnungslose Menschen, darunter fünf Plätze für Frauen, die ihren Lebensmittelpunkt in Heidelberg haben.
Die Suche nach Unterkünften gerade in der kalten Jahreszeit ist für viele Wohnungslose von existenzieller Bedeutung. Der SKM geht von rund 70 Personen aus, die momentan in Heidelberg obdachlos leben. „Die Nutzungszahlen der vergangenen Jahre zeigen, dass die vorhandenen Schlafplätze ausreichend sind“, sagt Angelika Haas-Scheuermann, Leiterin des Amtes für Soziales und Senioren der Stadt Heidelberg. „Nicht jeder Mensch ohne festen Wohnsitz steuert im Winter automatisch eine der Obdachlosenunterkünfte an. Teils kommen Betroffene auch bei Verwandten oder Freunden unter, andere nehmen die Angebote aus unterschiedlichsten persönlichen Gründen nicht an“, weiß Haas-Scheuermann.
In Heidelberg stehen für wohnungslose Menschen neben dem Winterquartier folgende Hilfsangebote zur Verfügung:
– bis zu 80 Plätze bei Obdach e.V. im ganzen Stadtgebiet;
– bis zu 70 Plätze im Wichernheim der evangelischen Stadtmission in der Altstadt;
– 4 Plätze für wohnungslose Frauen im Mörgelgewann in Kirchheim (betreut durch die evangelische Stadtmission);
– 6 Plätze zur Betreuung in eigenem Wohnraum und zur nachgehenden Betreuung (betreut durch die evangelische Stadtmission) im gesamten Stadtgebiet;
– 5 Plätze zur Betreuung von jungen Volljährigen (betreut durch die Jugendagentur Heidelberg) in verschiedenen Stadtteilen;
– 1 Tagesstätte mit Fachberatung für wohnungslose Menschen im Karl-Klotz-Haus in der Weststadt (betrieben durch den SKM);
– 1 Tagesstätte mit Fachberatung für wohnungslose Frauen im „FrauenRaum“ im Mörgelgewann 17/2 in Kirchheim (betrieben durch den SKM)
Im Vergleich zu anderen Städten Baden-Württembergs gibt es in Heidelberg ein überdurchschnittlich großes Angebot an Plätzen im ambulant betreuten Wohnen sowie die speziellen Angebote für wohnungslose Frauen. Daneben finanziert die Stadt Heidelberg eine Streetwork-Stelle. Ein Sozialarbeiter und eine Sozialarbeiterin sind so direkte Ansprechpartner für Menschen auf der Straße. Außerdem gibt es die Fachstelle für Wohnungsnotfälle der Stadt Heidelberg, die Unterkünfte für wohnungslose Menschen bereitstellt, diese bei der Wohnungssuche unterstützt und hilft, bestehenden Wohnraum zu sichern, wenn ein Verlust droht.