Der Bahn-Streik hat Heidelberg am Mittwochmorgen voll im Griff
Es ist kurz vor sechs Uhr als Fahrgäste nervös auf die Anzeigen der App schauen, manche – so sagen sie – stehen bereits seit kurz nach Mitternacht hier. „Wegen einer Störung fiel unser eigentlicher Zug aus und dann kam schon der Streik“, sagt Steffen Hirsch.
Inzwischen steht er schon seit mehr als fünf Stunden am Bahnsteig. Eine junge Frau wollte eigentlich in den Urlaub fahren. Aus der Berlin-Reise wurde nichts. Ratlos steht sie vor der großen Anzeigetafel in der Bahnhofshalle und hofft auf eine Verbindung.
Wenn der kurze Weg von A nach B zu einem Meilenstein wird
„Ich muss um acht Uhr den Laden eröffnen“, meint Heiko Steinmetz aus Neckargemünd empört. Im Minutentakt dröhnte aus den Lautsprechern, dass eine S-Bahn-Linie ausfällt. Reisende sprinten vom einen Gleis zum anderen, weil Züge zusammengelegt wurden. Mit Tageslichtanbruch werden die Bahnsteige voller.
Man trifft auf Unverständnis, ratlose Gesichter aber Zuversicht. „Zur Not fahr ich mit dem Taxi“, schmunzelt Steinmetz schließlich.
Text und Foto: Julian Buchner