Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck hat am Montag, 19. August, die Waldparkschule auf dem Boxberg besucht. Im Schulhof entsteht hier seit März 2019 auf einer Grundfläche von 457 Quadratmetern eine neue Mensa im Passivhausstandard. Die eingeschossige Schulkantine wird Platz für rund 150 hungrige Schülerinnen und Schüler bieten und ein begrüntes Flachdach mit einer Photovoltaikanlage bekommen. Die Mensa kann künftig auch für schulische Veranstaltungen genutzt werden.
Seit Sommer 2013 wird die Waldparkschule als eine von zwei Gemeinschaftsschulen in Heidelberg geführt. Mit jährlich zwei neuen Klassen im Sekundarbereich steigt auch die Nachfrage nach einem Mittagessen. Derzeit werden für den Mittagstisch drei Klassenräume zweckentfremdet, die nun für den Unterricht benötigt werden. Die neue Schulkantine soll bis Juli 2020 fertiggestellt werden. Die Kosten betragen voraussichtlich rund 2,5 Millionen Euro. Damit die Küche zum Schulstart 2020 nicht kalt bleibt, laufen die Baumaßnahmen auf Hochtouren: Die Rohbauarbeiten sind weitgehend fertiggestellt, im nächsten Schritt werden die Anschlüsse zum Straßenkanal gelegt und das Dach abgedichtet.
Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck sagte: „Ich freue mich sehr, dass Schülerinnen und Schüler künftig in angemessenen Räumlichkeiten ihr Mittagessen zu sich nehmen können. Das ist wichtig, um fit durch den Schultag zu kommen. In der frühen Planungsphase haben wir viele Varianten untersucht. Mit dem Bau, der nun realisiert wird, bekommt die Waldparkschule zugleich ein neues Portal, denn wir bauen das neue Herzstück unmittelbar am Zugang zur Schule. Denn: Mittagessen in Schulen ist viel mehr als nur Nahrungsmittelaufnahme.“
Mobile Garderobe, Akustikdecke und Fußbodenheizung: das wird die neue Mensa alles bieten
Das Gebäude gliedert sich in drei Bereiche: den Speiseraum, die Küche und die sanitären Anlagen. Verbunden werden diese Bereiche durch einen offenen Flur, in dem sich die Essensausgabe befindet. Den Kern der neuen Kantine bildet der Speiseraum. An mobilen Garderoben, die gruppiert den Tischen zugeordnet sind und gleichzeitig als Raumteiler zur Speisenausgabe dienen, können Schülerinnen und Schüler ihre Jacken und Schultaschen unterbringen. Für die Rückgabe des Geschirrs werden Rollregale installiert.
Die Küchen- und Sanitärbereiche werden an Wänden und Böden gefliest, der Speisesaal verputzt und zur Verbesserung der Raumakustik mit einer Akustikdecke ausgestaltet werden. Für die massive Dachkonstruktion, die Baumbrüchen bei Orkanen und Stürmen standhält, wird Recyclingbeton verwendet. Die Wärmeversorgung erfolgt über die Fernwärmeübergabestation im Hauptgebäude und eine Fußbodenheizung. Das Mensagebäude ist ebenerdig erreichbar und verfügt über eine Behindertentoilette.
Mittagessen unter einem Blätterdach: Der Wald wird in die Schulkantine geholt
Im Speiseraum ist unterhalb der Akustikdecke eine offene, abgehängte Struktur aus Holzleisten oder Ästen geplant. Das „Blätterdach“ soll den umliegenden Wald in die Schulkantine holen und Schülerinnen und Schüler werden ihr Mittagessen in entspannter Atmosphäre genießen können. Zusätzlich öffnet eine große Glasfassade den Speisesaal zur angrenzenden Waldlandschaft. Ein Dialog zwischen dem Grün der umliegenden Natur und schlichter, zurückhaltender Materialität im Innenraum soll die Atmosphäre zusätzlich prägen. Auch äußerlich wird das Gebäude zurückhaltend gestaltet. Aufgrund der schattigen Lage des Hauses werden zur Fassadengestaltung Faserzementplatten gewählt. Diese sind besonders wartungsarm und wirken einem Moos- und Algenbefall an der Fassade entgegen.