Rund 60 Tonnen Hilfsgüter erreichten in den vergangenen Wochen Mannheims Partnerstadt Chişinău. Die Stadt Mannheim leistet damit unmittelbare humanitäre Hilfe an die Hauptstadt der Republik Moldau, die als direktes Nachbarland der Ukraine, durch den hohen Zuzug von Geflüchteten bedingt durch den Krieg in der Ukraine enormen Belastungen ausgesetzt ist.
Eine erste Warenspende mit 31 Tonnen an Grundnahrungsmitteln, wie Nudeln, Öl, Gemüsekonserven, aber auch Milchpulver für Babys, konnte Mitte Juli 2022 an die Stadtverwaltung Chişinău übergeben werden. Die Hilfsgüter wurden im Auftrag der Stadt Mannheim lokal in der Republik Moldau beschafft und direkt an das dortige Zentrum für ukrainische Geflüchtete ausgeliefert. Derzeit ist vor allem die Beschaffung von Hilfsgütern in der Republik Moldau, die als das ärmste Land Europas gilt, sehr schwierig und es fehlt an Mitteln zur Versorgung der ankommenden Menschen aus der Ukraine. Zwei weitere LKWs mit Hilfsgütern aus Deutschland wurden daher in das fast 2.000 km entfernte Chişinău gebracht. Die Lieferung umfasste weitere 29 Tonnen an Hygieneartikeln, wie Duschgel, Zahnpasta und Damenhygieneartikel. Mit diesen Waren kann die Stadt Chişinău rund 5.000 Hilfspakete zusammenstellen, die durch die Stadtverwaltung zentral an ukrainische Geflüchtete verteilt werden. Die Stadtverwaltung gibt täglich etwa 300 Hilfspakete an Geflüchtete aus, wobei pro Woche je Person ein Paket abgegeben wird. Eine weitere Lieferung von Hilfsgütern aus Mannheim ist derzeit noch in Vorbereitung und wird schnellstmöglich nach Chişinău transportiert. Die Stadt Mannheim stellt ihrer Partnerstadt damit Hilfsgüter in einem Gesamtwarenwert von rund 240.000 Euro zur Verfügung.
Die Hilfe erfolgt im Zuge der kommunalen Direkthilfe der Stadt Mannheim, die neben der humanitären Unterstützung für Czernowitz auch unmittelbare Hilfeleistungen für die Partnerstädte Chişinău und Bydgoszcz (Polen) vorsieht. Der Mannheimer Gemeinderat hatte als Reaktion auf den Krieg gegen die Ukraine einstimmig ein Sonderbudget in Höhe von 1 Million Euro für die vom Krieg betroffenen Partnerstädte beschlossen. Die Lieferung von Hilfsgütern deckt dabei die konkreten Bedarfe der Stadt Chişinău, die in einem Treffen zwischen Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und dem Vizebürgermeister Ilie Ceban im Mai dieses Jahres in Mannheim beschlossen wurden.
Für die Finanzierung des Transports der Hilfsgüter in die Republik Moldau konnte die Stadt Mannheim zusätzliche Fördermittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) in Höhe von rund 25.000 Euro erfolgreich einwerben. Auf diese Weise konnte sichergestellt werden, dass das kommunale Sonderbudget der Stadt Mannheim vollständig für die Bereitstellung der Hilfsgüter in Chişinău investiert wird.
Koordiniert wird die Hilfsaktion vom Fachbereich Internationales, Europa und Protokoll und der Servicestelle Vergaben von Lieferleistungen / Zentraler Einkauf im Fachbereich Baurecht, Bauverwaltung und Denkmalschutz.
Quelle: Stadt Mannheim