Der Schulwechsel nach der Grundschulzeit ist richtungsweisend für die weitere schulische Laufbahn mit dem dazugehörigen Schulabschluss. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg auf der Basis der amtlichen Schulstatistik ermittelt hat, standen im vergangenen Schuljahr 2020/2021 im Rhein-Neckar-Kreis 4.651 Schülerinnen und Schüler der 4. Klassenstufe vor der Entscheidung, auf welche weiterführende Schule sie wechseln sollen. Spitzenreiter war erneut das Gymnasium mit dem angestrebten Abschluss der allgemeinen Hochschulreife. Mit 2.279 Grundschülerinnen und -schülern wählte fast die Hälfte diese aufbauende Schule. Die Übergangsquote liegt im Rhein-Neckar-Kreis mit 49 Prozent sogar über dem baden-württembergischen Landesdurchschnitt (42,5 Prozent), berichtet das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis.
Auf die Realschule wechselten im Landkreis 1.383 Jungen und Mädchen (29,7 Prozent) und auf die Gemeinschaftsschule 675 (14,5 Prozent). Lediglich 148 entschieden sich für einen Übergang auf die Werkreal-/Hauptschule (3,2 Prozent). 3,6 Prozent der Viertklässler wählte eine andere Schulart, wiederholte oder wurde nicht versetzt.
Die Entscheidung, welche weiterführende Schulart ihr Kind nach der Grundschule besuchen soll, liegt übrigens bei den Eltern. Sie erhalten im Vorfeld zusammen mit der Halbjahresinformation von der Grundschule eine Empfehlung, welche aufbauende Schulart für den schulischen Anschluss am geeignetsten er-scheint.
Nicht alle Eltern folgten dieser Grundschulempfehlung und hielten entweder einen höheren oder einen niedrigeren Bildungsabschluss ihres Kindes für angebracht. Nach den Auswertungen des Statistischen Landesamtes erhielten im Rhein-Neckar-Kreis beispielsweise sogar mehr Grundschüler (52,5 Prozent) eine Empfehlung für das Gymnasium – 3,5 Prozent entschieden sich aber dagegen. 25 Prozent bekamen eine Realschulempfehlung und 21 Prozent eine Empfehlung für die Werkreal-/Hauptschule.
Die Entscheidung für eine weiterführende Schule stellt zwar eine Weichenstellung für den weiteren Bildungsverlauf dar – sie ist aber nicht gleichzusetzen mit dem höchsten zu erreichenden allgemeinbildenden Abschluss eines Kindes. Denn unabhängig von der gewählten Schulart ist es im baden-württembergischen Schulsystem grundsätzlich möglich, durch Schulartwechsel im allgemeinbildenden Bereich oder Weiterqualifikation im beruflichen Schulwesen die allgemeine Hochschulreife als höchsten allgemeinbildenden Abschluss zu erreichen.
Eine solche Weiterqualifizierung bieten auch die beruflichen Schulen in der Trägerschaft des Rhein-Neckar-Kreises an. So können an den Zentren beruflicher Schulen in Eberbach, Schwetzingen, Sinsheim, Weinheim und Wiesloch sämtliche Bildungsabschlüsse – vom Hauptschulabschluss, mittlerer Reife, Fachhoch-schulreife bis hin zur allgemeinen Hochschulreife, dem Abitur, erreicht werden, das zum Studium an Hochschulen und Universitäten befähigt.
Mehr dazu unter www.rhein-neckar-kreis.de/bildung