Kürzlich trafen sich 21 der insgesamt 29 Mitglieder des Inklusionsbeirats des Rhein-Neckar-Kreises und die kommunale Behindertenbeauftragte, Silke Ssymank, zu einer eintägigen Klausurtagung in der Lobbacher Manfred-Sauer-Stiftung.
Stefan Hildebrandt, Erster Landesbeamter und Stellvertreter des Landrats, eröffnete die Sitzung mit einem Grußwort und dankte den Beiratsmitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement.
Am Vormittag haben die Teilnehmenden ihre gemeinsam erreichten Erfolge in den Blick genommen. Innerhalb von 18 Monaten haben sie in sieben Arbeitsgruppen erhoben, welche Barrieren es für Menschen mit Behinderungen im Rhein-Neckar-Kreis gibt und welche Maßnahmen sie empfehlen. Die Handlungsempfehlungen werden aktuell in einem Inklusionsbericht zusammengefasst. Dieser soll im nächsten Jahr in den politischen Gremien vorgestellt und im Anschluss den Kreiskommunen als Handreichung zur Verfügung gestellt werden. Die Beiratsmitglieder sind außerdem im Arbeitskreis Eingliederungshilfe vertreten, beteiligen sich an der Erarbeitung von Broschüren und Plakaten und unterstützen die kommunale Behindertenbeauftragte bei der Durchführung von Veranstaltungen.
Jede Person hat besondere Fähigkeiten und Kenntnisse, die zum Einsatz kommen. „Beispielsweise berät ein blindes Mitglied das Landratsamt bei der Erstellung barrierefreier digitaler Formulare und Videokonferenztools“, so Ssymank, „ein anderes Mitglied unterstützt die Beurteilung von Bauplänen barrierefreier Bushaltestellen.“ Mehrere Personen des Beirats arbeiten seit Juni an einem Beteiligungsprozess Katastrophenschutz und Rettungswesen mit und haben an einer Podiumsdiskussion zum Thema Klimawandel und Katastrophenschutz teilgenommen.
Im Anschluss wurde in Kleingruppen der Fortbestand der Arbeitsgruppen und die Überarbeitung der Geschäftsordnung diskutiert. Künftig soll es eine Begrenzung der Wahlperiode und eine feste Untergruppe im Beirat geben, die außerhalb der Sitzungen Projekte und Veranstaltungen vorbereitet. Um die Bedürfnisse von Menschen mit Hörbehinderung noch besser vertreten zu können, wurde einstimmig beschlossen, ein weiteres Mitglied mit Hörbeeinträchtigung für den Beirat zu suchen. Vorgespräche finden hier bereits statt. Nachmittags hielt Lisa Zeller von der Firma 1a Zugang Beratungsgesellschaft einen Vortrag. Sie stellte das Projekt „Kommunale Inklusionsvermittler“ als eine Möglichkeit vor, Inklusionsthemen in den Kreiskommunen einzuführen und die Vernetzung untereinander zu fördern. Die Abfrage einer Interessensbekundung fand in den Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises bereits statt und stieß bei 30 Städten und Gemeinden auf großes Interesse. „Ein erfolgreicher, arbeitsamer und schöner Tag, der allen viel Spaß gemacht und gute Ergebnisse hervorgebracht hat“, fand Werner Zieger, Sprecher des Inklusionsbeirats, am Ende der Veranstaltung.
Quelle: Landratsamt RNK