Campaign Day von GUIDE4YOU am Mittwoch, 25. November
Der 25. November ist Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Anlässlich dieses Gedenk- und Aktionstages finden weltweit Aktionen und Veranstaltungen statt, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Die Stadt Heidelberg setzt an diesem Tag im Rahmen des EU-Projekts GUIDE4YOU – welches von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen einen besseren Zugang in das bestehende Hilfesystem ermöglicht – ebenfalls ein Zeichen. Am sogenannten „Campaign Day“ gibt es am Mittwoch, 25. November 2020, stadtweit verschiedene Aktionen, um auf das Projekt aufmerksam zu machen.
Aktionen zum Campaign Day
Neben den „Terres des femmes“-Fahnen, die die Stadt jedes Jahr am 25. November hisst, werden in diesem Jahr stadtweit GUIDE4YOU-Fahnen zu sehen sein, um das Projekt sichtbarer zu machen. Flaggen hängen unter anderem an der SRH Hochschule Heidelberg und am Zentrum für Psychosoziale Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg. Des Weiteren beteiligen sich alle Heidelberger Aldi-Filialen an einer Bäckertütenaktion, indem sie mit Informationen zum Projekt und zum Hilfesystem bedruckte Tüten in allen Backstationen auslegen werden. Auch alle Heidelberger Rewe-Märkte, die drei Heidelberger Kaufland-Filialen und zahlreiche Apotheken und Drogeriemärkte beteiligen sich durch die Auslage von Flyern des EU-Projekts. Alle GUIDE4YOU-Kooperationspartnerinnen und -partner, das Universitätsklinikum Heidelberg, die SRH Hochschule Heidelberg, die Polizei und die Interventionsstelle für Frauen und Kinder unterstützen den Campaign Day durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit.
Unterstützt wird die Stadt ferner durch die beiden Heidelberger Zonta Clubs. Die internationale Organisation Zonta führt im Herbst alljährlich weltweit die Kampagne „Zonta Says No to violence against women“ durch. Zonta beteiligt sich dabei auch an der UN-Aktion „Orange the world“, bei der Gebäude auf der ganzen Welt in der Symbolfarbe Orange beleuchtet werden. Dies geschieht als Ausdruck des Engagements gegen Gewalt an Frauen und der Solidarität mit den Opfern. In Heidelberg erstrahlen daher am 25. November mit Unterstützung des Zonta Clubs Heidelberg und des Zonta Clubs Heidelberg Kurpfalz das Rathaus, das Schloss, das Gebäude des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums, die Mensa sowie der Science Tower der SRH Hochschule Heidelberg und die Kuppel der Sammlung Prinzhorn des Universitätsklinikums in der Farbe Orange.
Das Projekt GUIDE4YOU: Lotsensystem und anonymer Online-Fragebogen
Seit dem Start des GUIDE4YOU-Lotsenservice im Juli 2020 konnten bereits zahlreiche Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt waren, erfolgreich durch das Hilfesystem begleitet werden. Durch den direkten Kontakt zu den beiden Lotsinnen, die bei der Gewaltambulanz des Instituts für
Rechts- und Verkehrsmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg verortet sind, konnte eine bessere Orientierung im Hilfesystem gewährleistet werden. Auch der im März gestartete Online-Fragebogen zu häuslicher Gewalt ist auf große Resonanz gestoßen. Über 200 Frauen haben ihn bereits ausgefüllt. Eine erste Auswertung des Fragebogens wird aktuell von der SRH Hochschule Heidelberg durchgeführt. Er steht bis Juli 2021 in acht Sprachen unter www.heidelberg.de/guide4you zur Verfügung.
Dieses Projekt wird kofinanziert durch das Programm Rechte, Gleichstellung und Unionsbürgerschaft (2014-2020) der Europäischen Union.
Die Stadt Heidelberg setzt sich dafür ein, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen
Jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt innerhalb einer Beziehung. An jedem zweiten bis dritten Tag stirbt eine Frau an den Folgen von Gewalt, die von ihrem Partner oder Ex-Partner ausgeübt wurde. Die Dunkelziffer der Gewalt an Frauen ist viel höher. Die Stadt Heidelberg setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, Gewalt gegen Frauen im öffentlichen und privaten Raum zu bekämpfen (www.heidelberg.de/chancengleichheit). So wurden bereits zahlreiche Initiativen, Strukturen und Gremien – wie das Heidelberger Interventionsmodell, das Frauen-Nachttaxi oder der städtische Runde Tisch gegen Gewalt im Geschlechterverhältnis – etabliert, um durch kontinuierliche Präventionsarbeit sowie Hilfe- und Schutzmaßnahmen für Betroffene gegen Gewalt vorzugehen. Mehr als 750.000 Euro werden von der Stadt pro Jahr für Präventionsmaßnahmen und helfende Projekte ausgegeben.