Die städtischen Kindertagesstätten in Ludwigshafen starten am 8. Juni 2020 mit dem eingeschränkten Regelbetrieb nach den Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz. „Damit öffnen wir für mehr Kinder als in der bisherigen Notbetreuung den Weg zurück in den Kita-Alltag. Gleichwohl wird es weiterhin Einschränkungen geben, und wir sind ein ganzes Stück von Kitaleben, wie wir es vor der Corona-Pandemie kannten, entfernt“, so Bürgermeisterin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg.
Die Richtlinien des Landes sehen vor, dass die Betreuung in den Kindertagesstätten weiterhin in verkleinerten Gruppen erfolgt. In Krippengruppen können maximal zehn Kinder betreut werden, in den Kindergartengruppen maximal 15 Kinder und im Hort ebenfalls höchstens 15 Kinder pro Gruppe. Über die Platzvergabe entscheiden die Einrichtungsleitungen in den jeweiligen Kindertagesstätten. Kriterien dafür sind: die personellen Ressourcen der Kita, die räumlichen Gegebenheiten und Zwänge sowie der weitere Verlauf der Pandemie. Darüber hinaus sind umfangreiche Vorgaben zu Abstandsregelungen und Hygiene zu beachten.
Grundsätzlich ist auch weiterhin eine Betreuung mit höherem Umfang für Kinder vorgesehen, deren Eltern in einer so genannten Betreuungsnotlage sind. Nach den Vorgaben des Landes sind dies beispielsweise insbesondere Kinder alleinerziehender Elternteile oder voll berufstätiger Eltern oder Kinder, bei denen aus anderen Gründen ein Kita-Besuch unbedingt erforderlich ist. Zwar gibt es zunächst keine
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Priorisierung nach bestimmten Berufsgruppen mehr, im Grunde wird damit aber eine Betreuung wie bei der bisher praktizierten erweiterten Notbetreuung angesprochen. Darüber hinaus soll im eingeschränkten Regelbetrieb auch allen anderen Kindern ab 8. Juni der Besuch ihrer Kita ermöglicht werden.
„Wir haben überlegt, wie wir für Kinder und Eltern in der derzeitigen Situation eine gute Lösung anbieten können. Es ist uns klar, dass die Familien in den vergangenen Wochen enorme Belastungen zu tragen hatten und sich alle jetzt ein Stück mehr Normalität wünschen. Auch die Erzieher*innen freuen sich, wenn jetzt wieder mehr Kinder in die Kitas kommen können. Wegen der immer noch reduzierten Zahl der Plätze bedeutet das aber sehr häufig, dass nur ein tage- oder stundenweiser Kita-Besuch möglich sein wird“, erklärte Reifenberg. Die Stadt habe mit der Aussetzung der Kita-Beiträge den Eltern bisher zumindest in finanzieller Hinsicht entgegenkommen können. Sie habe größte Hochachtung davor, was die Familien geleistet hätten.
Ab 8. Juni einen Tag pro Woche in die Kita – Individuelle Absprachen mit den Eltern laufen
Ab 8. Juni erhalten zunächst die Vorschul- und Hortkinder die Möglichkeit, mindesten an einem verbindlich festgelegten Tag pro Woche die Kita zu besuchen. Kinder zwischen drei und sechs Jahren, die keine Vorschulkinder sind, können ab 15. Juni ebenfalls an mindestens einem verbindlich festgelegten Tag in der Woche die Kita besuchen. Für alle Kinder unter drei Jahren gilt dies ab dem 22. Juni. Die Einrichtungsleitungen haben in den vergangenen Tagen bereits begonnen, gemeinsam mit den
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Eltern für alle Kinder individuelle Regelungen für den Besuch der Kita zu vereinbaren.
Die Betreuungszeiten sind für die „Notbetreuungskinder“ von 7 bis 17 Uhr (mit Mittagessen) für die Ganztagskinder von 8 bis 14 Uhr (mit Mittagessen), für die Teilzeitkinder oder Kinder im verlängerten Vormittagsangebot von 8 bis 12 Uhr (ohne Mittagessen) sowie die Kinder unter drei Jahren von 8 bis 14.30 Uhr (einschließlich Mittagessen und Schlafzeit). Die Hortkinder gehen von 12 oder 13 Uhr bis 16 Uhr in die Kita (mit Mittagessen).
Grundsätzlich sind auch wieder Neuaufnahmen in den Kindertagesstätten möglich, soweit das Platzangebot dies zulässt. Hier ist geplant, mit den Kindern zu beginnen, die bisher im laufenden Kindergartenjahr wegen der Corona-Pandemie noch nicht aufgenommen werden konnten. Danach folgen dann die weiteren Kinder. „Gerade bei den Neuaufnahmen sind Kinder, Eltern und Erzieher*innen in besonderem Maß gefordert, weil auch die Eingewöhnung wegen des eingeschränkten Regelbetriebes meist nur tageweise erfolgen kann. Daher kann sich die Eingewöhnungszeit verlängern“, erläuterte Cornelia Reifenberg.
Zum Hintergrund:
Insgesamt gibt es in Ludwigshafen 89 Kindertagesstätten, 35 davon sind Einrichtungen der Stadt. Die anderen Kindertagesstätten sind Einrichtungen der katholischen und protestantischen Kirchen sowie der Ökumenischen Fördergemeinschaft.
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Im Normalbetrieb stehen in allen 89 Kindertagesstätten 6.800 Kindergarten-, 327 Krippen- und 950 Hortplätze zur Verfügung. In Krippengruppen können normalerweise 10 Kinder, in Kindergartengruppen 25 Kinder und Hortgruppen 20 Kinder betreut werden. Die Stadt hält in ihren Einrichtungen 3.413 Kindergarten-, 160 Krippen- und 675 Hortplätze vor. Im eingeschränkten Regelbetrieb können in den städtischen Kitas insgesamt 2.080 Plätze belegt werden, davon 1.582 Kindergarten-, 370 Hort- und 128 Krippenplätze. Im Vergleich dazu: In der erweiterten Notbetreuung standen insgesamt 1.156 Plätze zur Verfügung.
Sie beschäftigt in ihren 35 Kindertagesstätten rund 790 pädagogische Fachkräfte.