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„Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“ so die These

10. Mai 2023 | Das Neueste, Gesundheit, Leitartikel, Mannheim

Kommunale Gesundheitskonferenz von Rhein-Neckar-Kreis und Stadt Heidelberg: Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, die sich in diesem Jahr mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit befasst

Gute Stimmung herrschte unter den Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung der KGK in den Räumen der Dr. Rainer Wild-Stiftung in Heidelberg (auf dem Foto vorne von links nach rechts: Dr. Silke Lichtenstein (Geschäftsführerin der Dr. Rainer Wild-Stiftung), Landrat Stefan Dallinger, Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen sowie die Referenten Dr. Dr. Michael Eichinger und Dr. Alina Herrmann. (Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis)

Akteure im Gesundheits-/Sozialwesen vernetzen, Kommunen in die Planung und Entscheidungsprozesse gesundheitsförderlicher Maßnahmen einbinden sowie Handlungsempfehlungen für die Bedarfe vor Ort erarbeiten: So lauten die Ziele der gesetzlich verankerten Kommunalen Gesundheitskonferenzen (KGK). In diesem Jahr organisiert die Geschäftsstelle der KGK im Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, nicht nur eine zentrale Veranstaltung, sondern gleich eine ganze Veranstaltungsreihe. Unter dem Motto „Klimawandel und Gesundheit“ sollen die geplanten Aktionen die Menschen im Landkreis und in der Stadt auf zu erwartende Gefahren sensibilisieren und darüber informieren, wie sie ihre Gesundheit im Klimawandel bewahren und stärken können.
„Der Klimawandel ist eines der Mega-Themen unserer Zeit. Seine Auswirkungen sind in den letzten Jahren spürbarer geworden. Unser Alltag ist leider immer öfter von den Folgen des Klimawandels betroffen“, sagte Landrat Stefan Dallinger bei der Begrüßung in den Räumen der Dr. Rainer Wild-Stiftung in Heidelberg. Es sei daher der Wichtigkeit des Themas angemessen, dass sich die Kommunale Gesundheitskonferenz nicht nur an einem Tag, sondern das ganze Jahr über bei verschiedenen Veranstaltungen damit beschäftige.
Das sah auch Stefanie Jansen, Sozialbürgermeisterin der Stadt Heidelberg, so: „Mit dem Klimawandel kommen große Herausforderungen für die Gesundheit auf uns alle zu. Besonders vulnerable Gruppen wie Schwangere, Säuglinge, ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder einer chronischen Krankheit, und Wohnungslose sind betroffen. Die Kommunale Gesundheitskonferenz bietet eine wichtige Plattform für alle Akteurinnen und Akteure aus Stadt und Kreis, um sich zu vernetzen, auszutauschen und den Klimaschutz voranzutreiben. Denn Klimaschutz ist Gesundheitsschutz.“
An den Veranstaltungen der Kommunalen Gesundheitskonferenz nehmen unter anderem Ärztinnen und Ärzte, Selbsthilfegruppen, Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge, Vertreterinnen und Vertreter von Krankenhäusern, Pflegeheimen und Kommunen, sowie Kommunalpolitikerinnen und -politiker teil.
Bei der Auftaktveranstaltung konnten mit Dr. Alina Herrmann (Heidelberger Institut für Global Health) und Dr. Dr. Michael Eichinger (Medizinische Fakultät Mannheim) zwei renommierte Referenten aus der Region gewonnen werden, die die Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten für die Gesundheit fundiert erläuterten. Eichinger stellte vier Thesen und zwei Konzepte vor und veranschaulichte an, dass man zu 95 Prozent Gesundheitsschutz betreibe, wenn man Klimaschutz bzw. Klimafolgenanpassung angehe. Sein Fazit lautete daher: „Ein gesundes Leben benötigt eine gesunde Umwelt.“ Dr. Alina Herrmann wiederum beleuchtete in ihrem Vortrag „Gesundheitsschutz in Hitzewellen – Empfehlungen und Beispiele von Hitzeaktionsplänen“ die Auswirkungen von Hitzewellen. Steigt die Temperatur um 3 statt 1,5 Grad, erhöht sich die Sterblichkeit während Hitze-wellen um das Zwei- bis Dreifache. Die Referentin stellte zudem Praxisbeispiele aus anderen Städten mit Hitzeaktionsplänen wie Infokampagnen, Warnungen an ÖPNV-Tafeln, Bewässerung von öffentlichen Plätzen zur Abkühlung oder eine interaktive Karte mit gelisteten kühlen Orten vor. Problematisch sei ihrer Meinung nach, dass die Zuständigkeit für Hitzeaktionspläne nicht geregelt sei.
In einer abschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass Lösungen in Sachen Klima- und Gesundheitsschutz in fast allen Bereichen schon auf dem Tisch lägen, man müsse die Aufgaben nun angehen. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass es sehr wohl möglich ist, die zentralen Akteure in einer Krise an den Tisch zu bekommen – nun ist es an der Zeit, auch die Folgen des Klimawandels in ihrer Dringlichkeit wahrzunehmen und anzugehen. Die Geschäftsstelle der KGK möchte genau diese Erkenntnis gerne nutzen. „Eigentlich sitzen wir an der Quelle. Wir hoffen, Kreise und Kommunen in der kommenden Zeit zur Handlung zu motivieren und zu aktivieren, um die Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises gemeinsam zu schützen“, sagt Dr. Melanie Weiß von der KGK-Geschäftsstelle.

Weitere Veranstaltungen und mehr Infos zur KGK unter www.rhein-neckar-kreis.de/kgk.

Fotostrecke zur Auftaktveranstaltung unter: https://flic.kr/s/aHBqjABBBy.

Quelle: Landratsamt RNK

 

 

 

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