Bruttoinlandsprodukt dürfte im ersten Quartal 2019 real um 0,9 % gestiegen sein
Die seit dem 2. Halbjahr 2018 anhaltende Konjunkturabschwächung im Südwesten setzte sich auch im Auftaktquartal 2019 fort. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, erhöhte sich die reale Wirtschaftsleistung ersten Berechnungen zufolge im ersten Quartal 2019 um nur 0,9 % gegenüber dem Vorjahr. Damit fällt die Wachstumsrate etwa einen Prozentpunkt schwächer aus als noch ein Jahr zuvor. Rückläufige Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sowie das eingetrübte L-Bank-ifo-Geschäftsklima deuten darauf hin, dass die Abschwächung noch weit ins Jahr 2019 anhalten könnte.
Die schwächere Weltkonjunktur machte sich in der Auslandsnachfrage des Verarbeitenden Gewerbes bemerkbar. Gegenüber dem 4. Quartal 2018 sanken dort die realen Auftragseingänge um 3,8 %. Dies deutet auf ein schwächeres Wachstum in den nächsten Quartalen hin. Aktuell zeigt sich der reale Auslandsumsatz allerdings noch unbeeindruckt von der nachlassenden globalen Konjunktur. So stieg der reale Umsatz um 2,1 % zum Vorquartal. An der Spitze standen der Fahrzeugbau mit einem Plus von 4,7 % sowie der Maschinenbau, dessen Umsatz um 1,8 % zulegte. Rückläufige Umsatzzahlen meldeten dagegen die Hersteller von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (−2,0 %).
Die Inlandsnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe bewegte sich im ersten Quartal 2019 nahezu auf dem Niveau des Vorquartals. Die realen Umsätze stiegen dort um 0,4 %. Analog zur Auslandsentwicklung legte der Umsatz im Fahrzeugbau mit 3,2 % Zuwachs zum Vorquartal deutlich stärker zu als der Branchendurchschnitt. Der Maschinenbau verzeichnete ein Umsatzplus von 0,7 %. Deutlich rückläufig entwickelte sich der reale Auftragseingang (−2,1 %). Mit weiterhin hoher Dynamik verläuft die Entwicklung im Bauhauptgewerbe. Die als Indikator für die Bauleistung fungierenden Arbeitsstunden erhöhten sich im 1. Quartal 2019 um 2,0 % zum Vorquartal und lagen damit gegenüber dem Vorjahresquartal 9 % im Plus.
Stabilisierend auf die Konjunktur wirkte die weiterhin robuste Beschäftigungsentwicklung. So verzeichnete das Bauhauptgewerbe im ersten Quartal 2019 mit 6,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal den prozentual stärksten Beschäftigungsanstieg. Aber auch die Bereiche Information und Kommunikation sowie Verkehr und Lagerei lagen mit einem Plus von jeweils über 4 % bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten deutlich über dem durchschnittlichen Beschäftigungswachstum von 2,1 %. Die Arbeitslosenquote bewegte sich auf einem auch historisch niedrigen Niveau. Dennoch macht sich die Konjunkturabschwächung langsam am Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Arbeitslosigkeit ging weiter zurück, wenngleich der Trend etwas abflachte. Der Preisauftrieb hat sich im Vergleich zu den Vorquartalen deutlich verlangsamt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im 1. Quartal 2019 um lediglich 1,6 % gegenüber dem Vorjahr.