Kunststaatssekretärin Petra Olschowski: „Das Jubiläumsjahr ist eine herausragende Gelegenheit, Hölderlin neu zu entdecken und zu zeigen, wie aktuell und lebendig sein Werk ist“
Auftakt mit Eröffnung des sanierten Hölderlinturms in Tübingen am 15. Februar – auch Geburtshaus in Lauffen wird Gedenkort
„Friedrich Hölderlin hat seine Wurzeln in der einzigartigen Literaturlandschaft Baden-Württembergs“, betonte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski am Freitag (31. Januar) anlässlich eines Pressegesprächs zur Eröffnung des Hölderlinjahres 2020 im Deutschen Literaturarchiv Marbach. „Die Landesregierung ist sich der besonderen Verantwortung für sein reiches literarisches Erbe bewusst.“
Dem Land Baden-Württemberg war es ein Anliegen, mit dem Jubiläum Formen und Orte der Begegnung mit Friedrich Hölderlin (* 20. März 1770) zu ermöglichen, die über das Hölderlinjahr 2020 hinausweisen. So konnte in Lauffen am Neckar, dem Geburtsort des Dichters, ein ganz neuer Hölderlinort zugänglich gemacht werden. Das Haus, in dem Hölderlin vermutlich geboren wurde, wird nun saniert und mit einer Ausstellung versehen der Öffentlichkeit übergeben. Im Hölderlinhaus in Nürtingen, wo der Dichter Kindheit und Jugend verbrachte, entsteht über das Jubiläumsjahr hinweg ebenfalls eine neue Dauerausstellung.
„Das Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag bietet die Gelegenheit, Hölderlin wieder und auch ganz neu zu entdecken“, sagte Olschowski. „Neue Vermittlungsangebote, Veranstaltungen und Ausstellungen an Erinnerungsorten, mit denen Hölderlin biografisch oder in seinem Werk verbunden ist, bieten die Chance, gerade auch die jüngere Generation für das Werk Hölderlins zu begeistern.“
„Mit Hölderlin verbinden wir Begriffe und Bilder seiner Heimat, die sich auf den Neckar, auf die Städte und Landschaften hier im Südwesten beziehen. Sein Werk ist aber auch weltumfassend und entzieht sich Festlegungen. Friedrich Hölderlin ist weltweit bedeutend – er gehört zum Kanon der Weltliteratur“, sagte Olschowski. „Diese Spannbreite zwischen räumlicher Enge und weitem Horizont, die Hölderlin charakterisiert, wird im Jubiläumsjahr eindrucksvoll abgebildet.“
Die Vielfältigkeit und die Fülle der rund 650 Veranstaltungen europaweit seien ein Beweis für die Bedeutung und die Aktualität Hölderlins. „Ich freue mich, dass so viele Städte, Gemeinden und Kultureinrichtungen nach ihren ureigenen Berührungspunkten mit Hölderlin gesucht haben und dass sie sich in dieses Hölderlin-Jahr einbringen.“ Dank gelte auch den vielen Förderern und Partnern von der Hölderlin-Gesellschaft bis zur Baden-Württemberg Stiftung, der Beauftragten für Kultur und Medien des Bundes und vielen anderen.
„Mit Dr. Thomas Schmidt haben wir im Deutschen Literaturarchiv Marbach einen hochkompetenten Koordinator dieses Jubiläums gewonnen“, so Olschowski weiter. „Das Deutsche Literaturarchiv ist wie keine andere Einrichtung in Deutschland geeignet, die geistigen und kulturellen Querverbindungen aufzuzeigen, die Hölderlin in seiner Zeit und bis heute entfaltet hat.“ Ebenfalls mit im Boot ist die Württembergische Landesbibliothek, die mit ihrem Hölderlin-Archiv die Hauptbewahrerin des Hölderlinschen Nachlasses ist.
Erste Höhepunkte im Programm sind die Eröffnungen zweier auch mit Landesmitteln sanierter Gedenkstätten: des Hölderlinturms in Tübingen am 15. Februar und des Geburtshauses in Lauffen mit besagter Ausstellung am 20. März. Bereits am 19. März, eröffnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Marbach die Ausstellung „Hölderlin, Celan und die Sprachen der Poesie“. Am 21. April folgt die Ausstellung „Aufbrüche-Abbrüche. 250 Jahre Friedrich Hölderlin“, mit der die Württembergische Landesbibliothek Einblick in ihre einzigartige Sammlung von Hölderlin-Handschriften gibt.
Das gesamte Veranstaltungsprogramm wird von der Arbeitsstelle für literarische Museen im Auftrag des Landes Baden-Württemberg koordiniert und ist auf der Webseite www.hoelderlin2020.de abrufbar.