Mannheims Gastronomie weist eine große Vielfalt auf. Damit die Besucherinnen und Besucher das breite kulinarische Angebot bedenkenlos genießen können, waren die Lebensmittelkontrolleure des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung auch im letzten Jahr wieder im Einsatz. Am Donnerstag wurde die Bilanz für das Jahr 2018 vorgestellt – und die ist durchaus positiv: Die Anzahl der Betriebskontrollen konnte erneut gesteigert werden, wohingegen die Beanstandungsquote deutlich zurückging.
„Die Beanstandungsquote ist in den letzten zwei Jahren um mehr als zehn Prozentpunkte auf 52 gesunken. Das ist ein Ergebnis, das uns freut, denn es zeigt, dass die Arbeit und der Überwachungsdruck durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig und erfolgreich sind. Wer in Mannheim Lebensmittel verkauft, weiß, dass es Regeln gibt und dass wir das Einhalten dieser Regeln intensiv überprüfen“, konstatierte Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht und betonte: „Ausruhen dürfen wir uns auf diesem erfreulichen Ergebnis aber nicht. Wir werden auch weiterhin kontinuierlich dranbleiben, die Lebensmittelhygiene in Mannheim durchzusetzen.“
Insgesamt 7.167 Betriebe fallen in die Zuständigkeit der Mannheimer Lebensmittelüberwachung, davon sind 5.646 Lebensmittelbetriebe und davon 1.611 Gastrobetriebe und 86 Großküchen.
Die Mannheimer Lebensmittelkontrolleure haben im vergangenen Jahr 4.055 Betriebskontrollen durchgeführt, das sind erneut mehr als in den Vorjahren. Fünf Betriebe mussten nach der Überprüfung teilweise oder ganz schließen. Eine Zahl, die sich „auf sehr niedrigem Niveau befindet“, wie Peer-Kai Schellenberger, Leiter der Abteilung Verbraucherschutz im Fachbereich Sicherheit und Ordnung, erläuterte.
Acht Mal wurde ein Strafverfahren eingeleitet, 106 Mal ein Bußgeldverfahren und 83 Mal eine gebührenpflichtige Verwarnung. Neben den Betriebskontrollen erheben die Kontrolleure Lebensmittelproben, die anschließend in den Laboren der chemischen Veterinär- und Untersuchungsämter (CVUA) untersucht werden. Von insgesamt 1.554 Proben wurden vergangenes Jahr 16 Prozent beanstandet, in vier Fällen handelte es sich um gesundheitsschädliche Lebensmittel.
Generell, bestätigte Erster Bürgermeister Specht, bei den Mannheimer Lebensmittelbetrieben eine gute Disziplin. Jedoch gebe es einige wenige schwarze Schafe, denen die Einsicht zur besseren Hygiene fehle. Das bestätigte auch Teamleiterin Sissi Denefleh: „Wenn wir bei Betrieben etwas bemängeln, dann wird es in der Regel im Nachhinein beseitigt, aber leider nicht bei allen sofort“, sagte sie. So musste bei 861 Nachkontrollen die Mängelbeseitigung in 76 Fällen per Bescheid durchgesetzt werden. 49 Mal wurde ein Zwangsgeld verhängt.
Neben den Hygienekontrollen geht es bei der Lebensmittelüberwachung auch darum, dass Verbraucherinnen und Verbraucher nicht getäuscht werden. So wurde dieses Jahr einem Hinweis auf dem Mannheimer Maimarkt nachgegangen. Hier bestand der Verdacht, dass es sich bei einem als Parmesan ausgeschriebenen Käse, also einer geschützten Herkunftsbezeichnung, nur um einen gewöhnlichen und damit günstigeren Hartreibekäse handelte. Eine unverzügliche Kontrolle bestätigte den Verdacht, der Weiterverkauf wurde sofort unterbunden. Im Zuge dessen legten die Kontrolleure bei ihren Routinekontrollen einen Fokus auf die richtige Deklarierung von Parmesan und stellten fest, dass es dabei immer wieder zu Täuschungen kommt. „Wer mehr Geld für ein bestimmtes Produkt ausgibt, muss auch genau dieses bekommen. Im Sinne der Verbraucher, aber auch um Wettbewerbsgleichheit zu schaffen, ist es wichtig, dass Produkte als das bezeichnet werden, was sie sind“, betonte Specht.