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Lila Fußspuren zeigen den Weg: Kinderweg in der Neckarstadt-West eingeweiht

22. November 2019 | Mannheim

Im Zuge der Lokalen Stadterneuerung (LOS) Neckarstadt-West spielen insbesondere die Belange von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil eine wichtige Rolle. Ein Ziel ist es beispielsweise, dass Kinder sich frei im Stadtteil bewegen und sicherer zu den für sie relevanten Einrichtungen kommen können. Dazu wurde nun ein spezieller Kinderweg entwickelt. Dieser bildet eine Wegeverbindung der Einrichtungen und Angebote für Kinder im Stadtteil und führt vom Jugendhaus Erlenhof, über die Humboldtschule, den Kaisergarten sowie die Neckarschule bis zum Neckarvorland. Der Mannheimer Bildungsbürgermeister Dirk Grunert eröffnete den Kinderweg anlässlich des 30. Jubiläums der Kinderrechtskonvention heute am Jugendhaus Erlenhof.

Anschließend startet ein Umzug mit mehr als 100 Kindern aus den Bildungs-, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen im Stadtteil entlang des Kinderwegs zum Neumarkt, wo Musik und Aktionsstände angeboten wurden.

Auf Initiative der LOS wurde der Kinderweg von den Fachbereichen Sicherheit und Ordnung, Tiefbau und Stadtplanung entwickelt. Entlang des Weges wurden für die Verkehrsteilnehmer Piktogramme, Lichtsignalanlagen und zusätzliche Verkehrsschilder installiert, um auf querenden Kinder hinzuweisen. Damit auch die Kinder sich ihres sichereren Weges bewusst werden, wurden extra leuchtend pinke Fußspuren auf den Gehwegen platziert, um den Weg kenntlich zu machen.

„Der Kinderweg wurde ganz speziell für die Kinder hier im Stadtteil fortentwickelt. Mit zusätzlichen Kennzeichnungen und mit Abschnitten, die als Spielstraßen ausgewiesen sind, soll der Kinderweg ab sofort dazu beitragen, dass Kinder sich hier in der Neckarstadt-West noch besser und sicherer durch den Stadtteil bewegen können. Der Kinderweg hilft ihnen, sich in diesem doch recht großen Stadtteil zu orientieren und dabei gut von A nach B zu gelangen“, erläuterte der Bildungsbürgermeister in seiner Ansprache. Außerdem beantworte der Weg den Kindern wichtige Fragen für deren Alltag, zum Beispiel welche Straßen und Wege sie am besten benutzen, wenn sie zur Schule oder in den Kindergarten gehen, wie sie gut und sicher auf den Spielplatz oder zum Beispiel ins Jugendhaus Erlenhof kommen oder wo sie sich anderen Kindern anschließen können, so dass sie als Gruppe gemeinsam durch die Neckarstadt gehen können. „Uns als Erwachsenen ist es wichtig, dass ihr zu eurem Recht auf den Straßen kommt, dass ihr Kinder gleichberechtigte Teilnehmerinnen und Teilnehmer im öffentlichen Straßenverkehr seid“, betonte Grunert. Nun gelte es, am Kinderweg zu arbeiten, um ihn weiter zu entwickeln.

Kinderfreundlicher Stadtteil
„Auf Initiative der LOS wurden bereits mehrere Impulse für Kinder und Jugendliche in der Neckarstadt-West gesetzt. Ein Schwerpunkt bei der Lokalen Stadterneuerung sind die Belange von Kindern und Jugendlichen, außerdem liegt ein Hauptaugenmerk auf dem öffentlichen Raum. Beim Kinderweg konnten beide Themen sichtbar miteinander verbunden werden“, betont Achim Judt, Geschäftsführer der städtischen Entwicklungsgesellschaft MWSP, welche gemeinsam mit dem Dezernat des Oberbürgermeisters die LOS leitet.

Beispielsweise wurden auf dem Spielplatz in der Dammstraße defekte Spielgeräte durch neue ersetzt, um wieder ein attraktives Spielen zu bieten. Im Zuge der Umgestaltung des Neumarkts wurden Blumenkübel zur räumlichen Abgrenzung zum Straßenraum gesetzt, welche von der Garten-AG der Neckarschule bepflanzt und gepflegt werden. Auch der Bolzplatz auf der Neckarwiese wurde ertüchtigt, indem der Bodenbelag erneuert wurde und so wieder optimal genutzt werden. Das in Kooperation von Privatinitiative, der Stadt Mannheim und der MWSP entstandene Projekt ALTER hat sich an der Dammstraße mit einem breiten Sport- und Freizeitangebot etabliert.

Aber auch institutionell bewegt sich etwas im Stadtteil. Der Verein Neckarstadt Kids bietet inzwischen ein abwechslungsreiches Nachmittagsprogramm für Kinder an. Ebenso wurde das Hip-Hop-Projekt „Rock the Block“ im Bürgerhaus etabliert. Darüber hinaus soll der Kaisergarten zukünftig als Kinder- und Jugendbildungshaus umgebaut werden und die Angebote im Stadtteil erweitern.

30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention: Kooperation zur Stärkung von Kinderrechten
Die Eröffnung des Kinderweges stellt gleichzeitig den Höhepunkt der gemeinsamen Kooperation der Stadt Mannheim mit dem deutschen Kinderhilfswerk anlässlich des 30. Jubiläums der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November dar. Das Deutsche Kinderhilfswerk und die Stadt Mannheim engagieren sich gemeinsam für die Stärkung der Kinderrechte. Im Blickpunkt stehen dabei Kinder und Jugendliche und ihre Eltern sowie Fachkräfte an Schulen, in Kitas und in der Jugendarbeit. Besonderes Ziel der Kampagne ist es, allen Kindern und Jugendlichen in Mannheim die Kinderrechte bekannt zu machen sowie alle Mitarbeitenden in pädagogischen Arbeitsfeldern dazu einzuladen, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen die Kinderrechte zu thematisieren und Projekte zu entwickeln. Gleichzeitig soll die Aufnahme von Kinderrechten im Grundgesetz beworben werden.

„Der Kinderweg ist für Kinder eine Orientierungshilfe und motiviert sie, selbstständig die Spiel- und Treffpunkte im Stadtteil zu erkunden. Mir ist es ein großes Anliegen, dass die Kinder in Mannheim nicht nur ihre Rechte kennen, sondern sie auch in ihrem Alltag umgesetzt sehen“, hob Grunert hervor und ergänzte: „Kinderrechte sind Menschenrechte, deshalb haben wir als Erwachsene die Pflicht, uns für die Durchsetzung der Kinderrechte zu sorgen. Das wollen wir auch in Mannheim tun! So wollen wir in Mannheim auch dafür sorgen, dass sich Kinder sicher und frei bewegen können“.

Kinderfreundliche Kommune
Daher habe sich die Stadt auch dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommune“ angeschlossen. Die Stadt Mannheim will die UN-Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene umsetzen und hat dazu mit dem Verein Kinderfreundliche Kommune e.V. eine Vereinbarung zur verbindlichen Zusammenarbeit unterzeichnet. Auf Grundlage eines Beschlusses des Gemeinderats beteiligt sich die Stadt am Zertifizierungsverfahren zur „Kinderfreundlichen Kommune“, das vom Deutschen Kinderhilfswerk und UNICEF begleitet wird. In diesem Zusammenhang wurde eine Bestandaufnahme zu bestehenden Angeboten gemacht, sowie über 700 Kinder aus Mannheim zu ihren Kinderrechten und unter anderem zu ihren Beteiligungsmöglichkeiten befragt. Im nächsten Schritt wird ein Aktionsplan mit dem Ziel, junge Menschen besser zu schützen und zu beteiligen erarbeitet, der konkrete Maßnahmen benennt, um ein noch kinderfreundlicheres Leben und Aufwachsen zu ermöglichen.

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