- September bis 5. Januar 2020
Pressegespräch: Freitag, 27. September 2019, 11 Uhr
Gesprächspartner: René Zechlin, Direktor des Wilhelm-Hack- Museums und Kurator der Ausstellung
Eröffnung: Freitag, 27. September 2019, 18 Uhr
mit einer Einführung von René Zechlin
Vom 28. September 2019 bis zum 5. Januar 2020 wird in der Rudolf-Scharpf-Galerie, der Dependance des Wilhelm-Hack-Museums, die neue Ausstellung Bonjour Melencolia des zeitgenössischen Künstlers Skafte Kuhn gezeigt. Die Einzelschau kombiniert aktuelle Werke mit älteren und gibt damit einen vielfältigen Einblick in das künstlerische Schaffen Kuhns. Gezeigt werden vornehmlich Skulpturen und Collagen, die mitunter direkt in der Galerie entstanden sind und sich vor Ort zu einer raumumgreifenden Gesamtinstallation zusammenfügen.
Skafte Kuhns Werke sind abstrahierte Beschreibungen eines kontinuierlichen Wandels und der Veränderung. Amorph-kristalline Skulpturen assoziieren futuristischen Aufbruch und Vergänglichkeit in paradoxer Gleichzeitigkeit. Immer wieder gehen sie dabei auf Musik und Literatur zurück, sind mit zahlreichen Querverweisen verlinkt: auf Gedichte, beispielsweise von John Milton, William Shakespeare oder Rainer Maria Rilke oder auf Songtexte von Bands wie Joy Division, The Meteors, Anne Clark, Pink Floyd oder Alan Parson Project. Die Anleihen an Literatur, Pop- und Rockmusik sind dabei nie illustrativ und nur durch Titel oder Satzfragmente angedeutet. Skafte Kuhn überträgt vielmehr die Atmosphäre und Stimmung, die die Literatur und Musik vermittelt, in eine skulpturale oder zeichnerische Form: Literatur und Musik zeigen sich in einem anderen Zustand.
In aktuellen Arbeiten Kuhns spielt die Maske eine bedeutende Rolle. In den teils großformatigen Collagen werden die Gesichter von dreidimensionalen Tetraeder-Strukturen oder tropfenden Beton- oder Wachsgebilden verdeckt. Die Bilder einzelner Personen entstammen Zeitschriften, die er schwarz-weiß kopiert, vergrößert und bearbeitet. Minimale farbliche Setzungen wie vertikale und horizontale Linien oder Ausstanzungen akzentuieren und gliedern die Schwarz-Weiß-Kopien neu. Die eigentlich allgegenwärtigen und vertrauten Mode- und Lifestyle-Bilder wirken nun fremdartig und fast beunruhigend. Skafte Kuhn überführt sie in eine unbekannte Daseinsform. In der Weise wie Bekanntes und Konkretes sich in eine befremdliche Unbestimmtheit verwandeln, können seine Arbeiten als Metaphern unserer Zeit verstanden werden.
Mit dem Titel Bonjour Melencolia bezieht sich Skafte Kuhn auf den berühmten Stich Melencolia I von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1514. Der rätselhafte Stich wird im Allgemeinen als Allegorie des künstlerischen Schaffensprozesses interpretiert. Neben vielen Symbolen und Geständen zeigt das Bild einen rätselhaften Polyeder, der überdimensional auch die Installation Studierzimmer I in Skafte Kuhns Ausstellung bestimmt.
Skafte Kuhn (geboren 1969, lebt in Mannheim) studierte von 1998 bis 2004 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei Stephan Balkenhol. Der Künstler erhielt mehrere Auszeichnungen und Stipendien, darunter solche des Kunstfonds Bonn, der Künstlerhäuser Worpswede oder der von der Villa Massimo betreuten Casa Baldi bei Rom. Skafte Kuhn ist international ausstellungserprobt, hatte zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland.
Kurator: René Zechlin
Eröffnung: Freitag, 27. September 2019, 18 Uhr,
Rudolf-Scharpf-Galerie, Hemshofstraße 54
Begrüßung und Einführung: René Zechlin, Direktor
Künstlerbuch: Zur Ausstellungseröffnung von Bonjour Melencolia erscheint ein von Skafte Kuhn gestaltetes Künstlerbuch Preis: 15 Euro
Vorstellung des Künstlerbuches: Donnerstag, 31. Oktober 2019, Port 25 Mannheim
Künstlerführung: Sonntag, 1. Dezember 2019 – Skafte Kuhn und René Zechlin führen durch die Ausstellung
Pressekontakt: Wilhelm-Hack-Museum, Nina Reinhardt, Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-2934, E-Mail: [email protected].
Rudolf-Scharpf-Galerie
Hemshofstraße 54
67063 Ludwigshafen
www.wilhelmhack.museum
Öffnungszeiten
Do bis So & Feiertage 13 – 18 Uhr
Mo bis Mi geschlossen
Eintritt: frei