Im Weinheimer Ortsteil sind die Äpfel der städtischen Streuobstwiesen für jedermann essbar – Ortsvorsteherin wünscht Interesse und Appetit
Weinheim. Doris Falter, Ortsvorsteherin in Weinheims blühendem Bergstraßen-Ortsteil Lützelsachsen, stammt aus einer naturverbundenen Familie. Und sie begegnet ihren Bürgerinnen und Bürgern fast schon mit mütterlichen Gefühlen. Niemand soll Hunger verspüren und keine guten Lebensmittel sollen verkommen – wie ein einem gut geführten Haushalt.
Aus diesem Gedanken entsprang die Idee, nun ganz offiziell die Äpfel der städtischen Streuobstwiesen den Bürgerinnen und Bürgern zu überlassen. Soll heißen: Die Menschen sollen sich die Früchte einfach pflücken, je nach Zustand essen oder anders verwerten – selbstverständlich nur für den Eigenbedarf. Doris Falter sagt: „Kein Apfel sollte am Baum wachsen, um zu verfaulen.“ Die Stadt pflegt die Streuobstwiesen aus ökologischen Gründen; die Äpfel werden in der Regel nicht benötigt.
Nun hat Doris Falter Schilder anfertigen lassen, mit denen sie an den Obstwiesen der Stadt die Menschen ausdrücklich dazu auffordert, zuzugreifen, wenn das Obst reif ist. „Unser Ort wird essbar“, so heißt das Motto der Aktion. Auf den Schildern stehen auch Handlungsanweisungen an den Pflücker, wie er sich beim Ernten naturfreundlich zu verhalten hat. In Lützelsachsen stehen jeweils städtische Streuobstwiesen rechts und links der Hammelbächer Straße sowie an den OEG-Schienen in Richtung Feuerwache Süd. Doris Falter bittet darum, auf diese Schilder zu achten und sich auch nur dort zu bedienen. Andere Wiesen und Bäume gehören vielleicht privaten Obstbauern – und die könnten etwas gegen fremde Pflücker haben.