Nach Todesfahrt in Mannheim
Auch einen Tag nach der Todesfahrt in der Fußgängerzone steht die Stadt Mannheim noch ganz unter dem Eindruck des gestrigen schrecklichen Ereignisses.
„Es ist entsetzlich, was unsere Stadt und die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger erleben mussten. Wir trauern mit den Angehörigen der Verstorbenen, bangen mit den Verletzten, sind zutiefst bestürzt und noch immer fassungslos. Ich habe Verständnis, dass sich unter den aktuellen schlimmen Eindrücken viele Menschen verunsichert fühlen“, sagt Oberbürgermeister Christian Specht am Dienstagmorgen. „Noch einen Tag vor der Todesfahrt haben am Ort des grausigen Geschehens über 200.000 Menschen friedlich und ausgelassen in der Mannheimer Innenstadt gemeinsam gefeiert. Der Fasnachtsumzug am Sonntag war durch ein umfangreiches Sicherheitskonzept mit Barrieren, Fahrzeugen und Absperrungen ebenso gut gesichert wie der Fasnachtsmarkt am Wasserturm. Auch im Alltag tun wir in Mannheim alles, um eine bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Mannheim ist eine der ersten Städte in Deutschland mit einer umfassenden Sicherheitsarchitektur, zu der auch der Videoschutz in Teilen der Innenstadt gehört. Dieser hat gestern dazu beigetragen, in Sekundenschnelle die Lage zu beurteilen und entsprechend reagieren zu können. Mein Dank und ein großes Lob geht auch an unsere Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes, die aufgrund ihrer Streifentätigkeit als erste vor Ort waren und dort unter anderem auch Verletzte erstversorgt haben.“
Am Plankenkopf, dem Ort, an dem ein Fahrer am Montagmittag mit seinem Auto in die Fußgängerzone gerast war, hat die Feuerwehr Mannheim einen Container aufgestellt. Dort sind heute (Dienstag) bis 18 Uhr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notfallseelsorge vor Ort. Sie dienen als Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger, die über das Erlebte sprechen wollen, um es besser verarbeiten zu können.
Alternativ können sich Bürgerinnen und Bürger bei Hilfesuche oder Fragen auch an die Hotline des Mannheimer Bürgertelefons wenden: 0621 / 293 6370. Sie werden dann an die Notfallseelsorge vermittelt.
Im Foyer des Rathauses E 5 liegt seit dem Vormittag ein Kondolenzbuch aus, in das sich Bürgerinnen und Bürger eintragen können. Im Außenbereich wurde, wie auch an anderen städtischen Dienstgebäuden, Trauerbeflaggung gehisst.
Die Stadt Mannheim lädt gemeinsam mit der katholischen und evangelischen Kirche am heutigen Dienstagnachmittag um 17:30 Uhr zu einer ökumenischen Andacht in die Citykirche Konkordien ein. Dort soll gemeinsam getrauert, der Toten gedacht und für die Verletzten gebetet werden.