Paul Niedermann, geboren 1927 in Sindolsheim, aufgewachsen in Karlsruhe, wurde im Oktober 1940 nach Gurs in Südfrankreich deportiert. Dort wurde er als 13-Jähriger von seiner Familie getrennt. Er überlebte und verdankte dies vor allem engagierten Menschen, die Kindern und Jugendlichen unter Lebensgefahr zur Flucht verhalfen, um sie vor der mörderischen Verfolgung zu retten.
Paul Niedermann ist mit vielen jungen Menschen, auch in Mannheim, ins Gespräch gekommen. Seine Themen waren die eigenen Erfahrungen, sein Lebensweg und das Schicksal seiner Familie. Vergangenheit wurde über seine lebendige Vermittlung verständlich. Sein politisches Anliegen war es, zu erinnern, aufzurütteln und zum Nachdenken über Konsequenzen für heute anzuregen. Und seine Leidenschaft waren Motorräder.
Die Begegnung mit Paul Niedermann war für viele Menschen prägend. Anlässlich seines ersten Todestages lädt die Mannheimer Gurs-Gruppe zum Symposium am
Freitag, 6. Dezember, 18 bis 21 Uhr,
ins Marchivum, Archivplatz 1, in Mannheim ein.
Die Veranstalter*innen und Gäste sprechen über Themen, die einen Bezug zum Leben und Wirken von Paul Niedermann haben und mit denen sich ehemalige Projektteilnehmende auch heute noch privat und beruflich beschäftigen. Sie stellen sich dem, was Paul Niedermann immer wieder formuliert hat: „Solange ich noch lebe, kann ich gegen Ungerechtigkeit und Vergessen schreien. Aber wenn ich nicht mehr da bin und meine Generation, dann liegt es an euch aufzuschreien.“
Das Symposium ist eine gemeinsame Veranstaltung des Marchivums, der Jugendförderung des Fachbereichs Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Mannheim und des Stadtjugendring Mannheim e.V.
Kontakt: Jürgen Brecht, Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt, Abteilung Jugendförderung, E-Mail: [email protected], Telefon: 0621 293 3660.