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Mannheim: In voller Feuerwehrmontur über die Alpen

17. Juli 2019 | Feuerwehr, Freizeit, Gesellschaft, Leitartikel, Mannheim

Feuerwehrmänner aus Mannheim sammeln mit einem besonderen Spendenlauf Geld für das Kinderhospiz Sterntaler.

©Stadt Mannheim

Zu Fuß einmal über die Alpen, vom bayrischen Mittenwald bis nach Meran in Südtirol. 190 Kilometer, 19500 Höhenmeter, innerhalb von elf Tagen. Dieses ehrgeizige Ziel haben sich drei Mannheimer Feuerwehrmänner gesteckt. Am 8. August soll die Tour starten. Das Besondere: Die drei Alpenüberquerer nehmen die Distanz in voller Einsatzkleidung auf sich. So wollen sie Aufmerksamkeit schaffen und damit Spenden sammeln für das Mannheimer Kinderhospiz Sterntaler.

„Die Idee war plötzlich da: Bei einer Wanderung im Schwarzwald kam mir der Gedanke, wie es wohl wäre, eine Alpenüberquerung in voller Feuerwehrmontur für einen guten Zweck zu machen. Meine Mutter Elke war gerade von Oberstdorf nach Meran über die Alpen gewandert“, schildert Konstantin Braun, der seit zwei Jahren bei der Mannheimer Berufsfeuerwehr arbeitet, die Entstehung des Projektes. „Am nächsten Morgen erzählte ich meinen Kollegen Manuel Schmidt und Pascal Dieffenbach von der Idee. Deren erste Reaktion: ‚Du spinnst!‘ Als der Gedanke dann aber gesackt war, waren die beiden total begeistert und bereit mitzumachen.“

Mit 25 Kilo am Leib die Alpen überqueren

Mit gut 25 Kilogramm Equipment am Leib, darunter Atemschutzgerät, Helm, sechs Liter Wasser, das nötigste Gepäck („drei Funktions-Boxershorts“) und der Feuerwehreinsatzkleidung aus schwerem, nicht brennbarem Material, soll es losgehen. „In den Anzug kommt nichts rein, es geht aber auch nichts raus“, beschreibt Braun die Eigenschaften der Kleidung, die mit jedem Kilometer schwerer werden dürfte. Das Einzige, worauf die „Feuerstreiter“, wie sich die drei Alpenüberquerer nennen, verzichten, sind die Feuerwehrstiefel. Diese sind zu schwer, zu unbequem und auch nicht sicher genug. Daher setzen die Feuerwehrmänner bei diesem besonderen Einsatz auf konventionelle Bergstiefel.

Erster Bürgermeister Specht begleitet die Kameraden

Unterstützt und begleitet werden die drei von Freunden und Familienangehörigen. So entstand auch der Name des Projektes: „Feuerstreiter-Wegbegleiter“. Zudem sind auf der Tour auch ein Wanderführer des Deutschen Alpenvereins und ein zweiköpfiges Kamerateam des Bayrischen Rundfunks dabei.

Auch Mannheims Erster Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Christian Specht wird die Kameraden für die ersten vier Tagesetappen von Mittenwald bis nach Hall in Tirol begleiten. „Wir Mannheimer sind begeistert von diesem tollen, ehrgeizigen Projekt unserer Feuerwehrmänner, die diesen besonderen Einsatz für den guten Zweck in ihrer Freizeit und während ihres Urlaubs durchführen“, lobt Specht die 27- bis 30-jährigen Männer und ergänzt: „Ich freue mich, dass dieses besondere Projekt schon im Vorfeld so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Zahlreiche Unternehmen aus Mannheim und der Region haben ihre Unterstützung bereits zugesichert und gespendet – ihnen gilt unser Dank.“

Bis auf 2920 Meter Höhe werden die Feuerstreiter und ihre Wegbegleiter bei ihrer Tour aufsteigen. Mehrere Zehn-Stunden-Etappen sind dabei. Braun und seine Kollegen sind sich der Unwägbarkeiten bewusst: „Wir haben kein vergleichbares Projekt im Internet gefunden. Daher gibt es auch keine Erfahrungswerte. Bei manchen Touren werden wir wahrscheinlich noch mehr Zeit brauchen.“ Seit der Entschluss gefasst ist, trainieren die drei Feuerwehrmänner und ihre Begleiter regelmäßig, so zuletzt am bayrischen Tegernsee und in Oberstdorf.

Für Mannheimer Kinderhospiz Sterntaler unterwegs

Wichtig war dem Team von Anfang an der Gedanke, mit dem Projekt Spenden für eine gute Sache zu sammeln. So wurden sie aufmerksam auf den Verein Kinderhospiz Sterntaler e.V. in Mannheim und dessen stationäres Kinderhospiz in Dudenhofen, das das einzige in der Metropolregion Rhein-Neckar und Rheinland-Pfalz ist.
Der Verein unterstützt lebensverkürzend erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Familien und begleitet sie auf ihrem Weg. In der Einrichtung werden die jungen Patienten zusammen mit ihren Familien aufgenommen und von einem interdisziplinären Team aus Medizinern, Pflegekräften, Pädagogen und einer Psychologin gepflegt und betreut. Die drei „Feuerstreiter“ besuchen die Sterntaler seit letztem Herbst regelmäßig und bringen den Kindern viel Abwechslung und Freude mit.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter www.feuerstreiter-wegbegleiter.de.

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