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Mannheim: Neues Angebot soll Umgang von Kindern mit getrennt lebenden Eltern erleichtern 

18. Dezember 2020 | Gesellschaft, Mannheim, Politik

Sitzung des Ausschusses für Bildung und Gesundheit, Schulbeirat und Jugendhilfeausschuss vom 17. Dezember 2020

Als unterstützendes Angebot für getrennt lebende Eltern im Umgang mit ihren Kindern soll in Mannheim ein „Umgangscafé“ eingerichtet werden. Zudem sollen das Streeworking-Angebot in der Neckarstadt-West fortgeführt sowie die freien Träger der Suchthilfe finanziell abgesichert werden. Mit entsprechenden Beschlussvorlagen befasste sich der Ausschuss für Bildung und Gesundheit, Schulbeirat und Jugendhilfeausschuss am gestrigen Donnerstag.

Unterstützter Umgang im Elterncafé
Der Jugendhilfeausschuss befürwortete einstimmig (bei einer Enthaltung), in Mannheim ab Januar 2021 ein „Umgangscafé“ für getrennt lebende Eltern einzurichten, final entscheidet der Gemeinderat.

Das Elterncafé soll ein Ort der Begegnung und des Kontaktes für Trennungsfamilien sein. Eskalierte Elternkonflikte und schwierige oder nicht stattfindende Umgänge, insbesondere über längere Zeiträume, stellen für Kinder eine enorme psychische Belastung dar, auch der alleinerziehende Elternteil ist dadurch hoch belastet. Der unterstützte Umgang im Elterncafé ist ein freiwilliges Angebot des Kinderschutzbundes zum Wohl der Kinder. Ihnen soll ein unbeschwerter Umgang mit dem getrennt lebenden Elternteil ermöglicht werden, insbesondere in erschwerten familiären Situationen, die aber ohne unmittelbare Gefährdung für das Kind/die Kinder sind. Die Anwesenheit anderer Familien und Kinder ermöglicht eine entspannte ungezwungene Atmosphäre. Eltern finden Gleichgesinnte, von deren Lösungsansätzen sie profitieren können. An einem Samstag im Monat können mehrere Familien gleichzeitig am Angebot teilnehmen oder das Umfeld einfach für die Übergabe des Kindes nutzen, die ansonsten vielleicht droht, konflikthaft zu verlaufen. Während der Öffnungszeiten sind zwei geschulte ehrenamtliche Umgangsbegleiter*innen des Kinderschutzbundes vor Ort.

Voraussetzung für die Teilnahme am Elterncafé ist ein gemeinsames oder getrenntes Vorgespräch des Kinderschutzbundes mit beiden Eltern. Wie lange und wie oft Treffen im Elterncafé stattfinden sollen, wird gemeinsam mit beiden Eltern und der Fachkraft des Kinderschutzbundes festgelegt. Ein Abschlussgespräch mit den Eltern beendet das Angebot des Elterncafés, zum Beispiel weil (wieder) Umgänge ohne Unterstützung durch den Kinderschutzbund möglich geworden sind.

Als Kooperationspartner konnte das Jugendhaus „Erlenhof“ in der Neckarstadt gewonnen werden. In den unentgeltlich zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten des Jugendhauses könnte das Angebot ab Januar 2021 an einem Samstag pro Monat von 12 bis 16 Uhr angeboten werden. Insgesamt entstehen für das Angebot Kosten von rund 9.600 Euro pro Jahr.

Soforthilfeprogramm für freie Träger der Suchthilfe
Um die Suchtberatungsstellen der freien Träger zu sichern, die eine wichtige Säule in der Suchthilfeversorgung darstellen, sollen diese mit einem Soforthilfeprogramm für das Jahr 2021 von insgesamt 168.000 Euro unterstützt werden. Die kommunale Förderung für die Suchtberatungsstellen ist seit mehreren Jahren unverändert. Dies wirkt sich auf die Leistungsfähigkeit in verschiedenen Versorgungsbereichen der Suchtberatungsstellen aus und es besteht das Risiko, dass einzelne Träger aus der Suchtberatung aussteigen, wenn keine Verbesserung ihrer Finanzausstattung erfolgt.

Die einzelnen Träger sollen folgende Beträge erhalten: der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH (bwlv): 42.000 Euro, der Caritasverband Mannheim e.V.: 60.000 Euro, das Diakonische Werk Mannheim e.V.: 60.000 Euro sowie der Drogenverein Mannheim e.V.: 6.000 Euro. Sollte ein Träger im kommenden Jahr aus der Suchtberatung aussteigen, wird sein Betrag anteilig an den Träger gezahlt, der dessen Aufgabe fortführt. Zudem soll für die Aufstellung des Doppelhaushaltes 2022/2023 ein dauerhaft tragfähiges Konzept zur Finanzierung der Suchtberatung erstellt werden.

Der Gesundheitsausschuss befürwortete die Förderung einstimmig, die letzte Entscheidung liegt beim Gemeinderat.

Streetworking-Angebot für die Trinkerszene in der Neckarstadt-West
Das Streetworking-Angebot für die Trinkerszene in der Neckarstadt-West soll mit einer halben Vollzeit-Stelle durch den Caritasverband Mannheim e.V. auch im kommenden Jahr weitergeführt werden. Dies beschloss der Gesundheitsausschuss einstimmig, final entscheidet der Hauptausschuss.

Nachdem im Sommer 2018 zunehmend Beschwerden von Bürger*innen, Institutionen und Stadtteilakteur*innen aus der Neckarstadt hinsichtlich einer erheblichen Trinkerproblematik am Neumarkt und den damit verbundenen Begleiterscheinungen wie Vermüllung oder Urinieren in der Öffentlichkeit aufkamen, wurde auf Wunsch der Politik eine Erhöhung des Streetwork-Angebots für die Trinkerszene des Caritasverbands Mannheim e.V. von 0,2 Vollzeit-Stellenanteilen auf eine halbe Stelle vorgenommen. Die Streetworker*innen sollten den Kontakt zur Zielgruppe sowie zu den relevanten örtlichen Institutionen und Akteur*innen herstellen. Des Weiteren sollten den Betroffenen kurzfristig Angebote unterbreitet werden, um sie an das Hilfesystem anzubinden.

Im Jahr 2020 habe sich insbesondere im Rahmen der Corona-Pandemie im Stadtgebiet ein allgemein erhöhter Bedarf nach Suchthilfeangeboten gezeigt, heißt es in der entsprechenden Vorlage. Demzufolge stieg auch der Bedarf an Beratung und Betreuung in der Neckarstadt-West. Derzeit werden im Rahmen des Streetwork-Angebots zirka 25 bis 30 Personen betreut, die sich regelmäßig am Neumarkt aufhalten und dort Alkohol konsumieren. Dabei handelt es sich überwiegend um Personen, die selbst in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnen.

Den Streetworker*innen ist es gelungen, viele der Betroffenen zur Annahme von Hilfen zu motivieren, wie z.B. die Aufnahme von Therapien und stationären Rehabilitationsmaßnahmen. Zudem gelang es, eine kontinuierliche Anbindung an die Beratungsstelle der Caritas in D7, 5 zu schaffen. Die Streetworker*innen sind auch ein zentrales Bindeglied mit einer Lotsenfunktion zum Angebot des Café-Anker, das seit August 2020 besteht und das von einem Teil der Betroffen bereits positiv angenommen wurde.

Die Weiterführung des Streetworking-Angebots am Neumarkt ist aufgrund der anhaltenden Bedarfslage auch im Jahr 2021 geboten, zeigte sich der Ausschuss überzeugt.

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