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Mannheim: Smart Production Demonstrator nimmt Betrieb auf

4. März 2020 | Leitartikel, Mannheim, Politik, Wirtschaft

Alle Fotos: Stadt Mannheim FB Wirtschafts- und Strukturförderung/Dietrich Bechtel

Im Fokus der vierten industriellen Revolution stehen „Smart Factories” – Fabriken, in denen Produkte, Maschinen und Logistik miteinander kommunizieren und weitestgehend selbstorganisiert produzieren. In Mannheim arbeiten auf Initiative des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung in Kooperation mit dem Rhein-Neckar-Kreis seit Januar 2016 Experten des „Netzwerks Smart Production” daran, die Chancen der Digitalisierung in konkrete Geschäftsmodelle umzumünzen. Der zwischenzeitlich 50 Mitglieder umfassende Zusammenschluss im Bereich der Digitalisierung in der Produktion verfolgt dabei drei wesentliche Ziele: Innovationsförderung durch Kooperation, Wissenstransfer aus Forschungseinrichtungen aus der Region sowie die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).

Demonstrator als Modell einer Fabrik der Zukunft

Nun ist es vollbracht! Ein wichtiger Meilenstein der Arbeit des Netzwerks Smart Production, der diese drei Ziele miteinander vereint, konnte erfolgreich umgesetzt werden – der Smart Production Demonstrator. „Insgesamt 24 Partner haben hier in Eigenleistung in vielerlei Hinsicht außerordentlich Bemerkenswertes geschaffen: einen Industrie 4.0-Demonstrator, der tatsächlich nicht nur etwas demonstriert, sondern in einem industrietauglichen Standard entwickelt wurde. Der Demonstrator spiegelt von A bis Z die geballten Kompetenzen und Produkte der Netzwerkpartner wider“, hob Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch gestern bei der feierlichen Inbetriebnahme des Demonstrators im MAFINEX-Technologiezentrum hervor. Für die Partner ließen Kai Blümchen, Geschäftsführer der neogramm GmbH, und Prof. Michael Rädle, Hochschule Mannheim, die Entstehung Revue passieren und erläuterten zentrale Prinzipien des Demonstrators.

Als Modell einer Fabrik der Zukunft bildet der Demonstrator alle Schritte einer digitalisierten Wertschöpfung ab – von der Erzeugung eines individuellen Kundenauftrags bis zum Verpacken des verkaufsfertigen Produkts. Gefertigt wird ein Sensorwürfel in der Losgröße 1 – als wichtiger Informationslieferant für Industrie 4.0 und das Internet der Dinge eine passende Wahl. In einem Webshop werden mit wenigen Klicks die gewünschten Platinen sowie die Gehäusegröße ausgewählt und schon geht die Bestellung zum zentralen IT-System in der Cloud. Am Arbeitsplatz des Werkers werden über den Zugriff auf ein smartes Regal die Würfel vormontiert und einem ganz besonderen Kollegen übergeben: dem Roboter YuMi aus dem Hause ABB. Dieser greift die Teile, steckt sie fest zusammen und verklebt das Kunststoffgehäuse. Um die Potenziale der sogenannten „Virtuellen Produktion“ zeigen zu können, wird der gesamte Produktionsprozess von Bestellung bis hin zur Verpackung in Echtzeit virtuell an großen Bildschirmen im Modell abgebildet.

Digipate begleitet KMU auf dem Weg zu Industrie 4.0

Eine wichtige Rolle spielt der Smart Production Demonstrator auch bei der Arbeit des Digipaten Stefan Bley, der seit Juli letzten Jahres das Thema Smart Production speziell für KMU bei der Wirtschaftsförderung begleitet. Der Digipate berät die Unternehmen über die Chancen und Potenziale der Digitalisierung. Ein zentraler Baustein dabei ist nach dem Besuch der Firmen eine Einladung ins MAFINEX-Technologiezentrum, um dort mithilfe des neu eingerichteten Smart Production Demonstrators konkrete Anwendungsszenarien vorzustellen. Das auf 28 Monate angelegte Projekt „Digi-Pate“ des Netzwerks Smart Production wird im Rahmen des Digital Hub kurpfalz@bw vom Land Baden-Württemberg mit insgesamt einer Million Euro gefördert.

Über das Netzwerk Smart Production

Als leistungsfähiges Industrie 4.0-Cluster vereint die Allianz 50 Partner vom innovativen Start-up über den produzierenden Mittelstand, IT-Unternehmen, Hochschulen bis hin zu Global Playern aus der Region. Gleichzeit zielt das Projekt konsequent auf Praxisnähe ab. In einem starken Verbund entwickeln die Partner gemeinsam anwendungsorientierte Technologieprojekte und effektive Implementierungsverfahren für die Welt von Morgen. Christiane Ram, Leiterin der Wirtschaftsförderung und Vorsitzende des Netzwerks Smart Production, ist überzeugt, dass „gerade die unkomplizierte und vertrauensvolle gemeinsame Diskussion und Suche nach Lösungen die Projekte und ideenreichen Akteure, und damit die innovativen Unternehmen, den Standort Mannheim und die Region weiter bringt.“

Partner des Smart Production Demonstrators

ABB AG, Axians IT Solutions GmbH , Barracuda, Birkel und Kirsch Elektronik GmbH, Cisco Systems GmbH, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Ernst and Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hilger + Kern GmbH, Hochschule Mannheim, ITEM Industrietechnik GmbH, IOXP GmbH, Jobrouter AG, Königsweg GmbH, Rhein-Neckar-Kreis, neogramm GmbH & Co. KG, Onwerk GmbH Softwareagentur, Pepperl+Fuchs AG, Pfalzkom GmbH, Schweickert Netzwerktechnik GmbH, TÜV Süd, Universität Mannheim, Weitnauer Rechtsanwälte Partnerschaft mbB

Weitere Informationen unter www.smartproduction.de.

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