Nach dem ersten Wochenende, an dem eine Sicherheitsfirma die Überwachung der Corona-Regelungen sowie die Regeleinhaltung hinsichtlich der städtischen Polizeiverordnung rund um die Wasserturmanlage übernommen hat, zieht die Stadt eine durchweg positive Bilanz. „Die Grünflächen wurden nicht betreten, Abstandsregelungen wurden eingehalten und die freundliche Belehrung der Sicherheitsleute reichte aus, um für ein sicheres und sauberes Stadtbild zu sorgen. Kein einziges Mal musste der städtische Ordnungsdienst zur Durchsetzung behördlicher Maßnahmen hinzugezogen werden“, beschreibt Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht. Auch bei den Bürgerinnen und Bürger stoße das Pilotprojekt grundsätzlich auf Zustimmung.
Klaus Eberle, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung, betont, dass die Entscheidung, eine Sicherheitsfirma am Wasserturm einzusetzen, im Verwaltungsstab der Stadt Mannheim aus gutem Grund getroffen wurde. „Durch die Präsenz der Sicherheitsleute am Wochenende am Wasserturm als zusätzliche Augen, Ohren und Vermittler der geltenden Regelungen können unsere Mitarbeitenden des städtischen Ordnungsdienstes in mehr konfliktbelasteten Gebieten wie der Innenstadt, dem Jungbusch, der Neckarstadt oder an den Seen eingesetzt werden. Die Corona-bedingte Ausnahmesituation fordert den Ordnungsdienst aktuell so stark, dass eine schnelle Entlastung an geeigneter Stelle unabdingbar war.“ Personalgewinnung und Ausbildung eigener zusätzlicher Mitarbeitenden sei aufgrund der Corona-bedingten Dringlichkeit und dem erforderlichen Ausbildungsaufwand keine Option gewesen, um schnell und noch für die aktuell laufende Sommersaison reagieren zu können.
Grundsätzlich gilt für die Stadt Mannheim: Der Einsatz von Sicherheitsdienstleistern kommt nur für ganz spezielle Aufgaben an ganz besonderen Örtlichkeiten im öffentlichen Raum in Betracht. Dort müssen eindeutig die Informationsvermittlung und das freundliche Gespräch, hier mit der Zielsetzung des Objektschutzes, im Vordergrund stehen und nicht hoheitliche Aufgaben wie die Durchsetzung von Bußgeldern und Platzverweisen.
Ressourcenschonend erfolgt die Unterstützung des Ordnungsdienstes durch die Sicherheitsfirma immer nur bei entsprechender Wetterlage am Wochenende und nur rund um den Wasserturm. Das Projekt ist demnach auch nur bis zum Ende der Schönwettersaison Ende September 2020 terminiert. Eine gemeinsame Bewertung der Entwicklung des Lagebildes an der Wasserturmanalage ist wöchentlich vorgesehen, der Gemeinderat wird nach dem Saisonende über die mit dem Pilotprojekt gemachten Erfahrungen unterrichtet.
Der Einsatz vor Ort erfolgt in ständiger enger Abstimmung mit dem Ordnungsdienst, entsprechende Kommunikationsmöglichkeiten sind vorhanden. Sollte es während der Bestreifung doch einmal zu problematischen Situationen kommen, hat das Sicherheitsunternehmen den Ordnungsdienst bzw. die Polizei zur Unterstützung anzufordern. Hoheitliche Befugnisse stehen der Firma nicht zu. Neben den Belehrungen der Sicherheitsleute sorgen mehrere Plakate in der Wasserturmanlage zusätzlich für Aufklärung.