Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Deutsche Bibliotheksverband haben in diesem Jahr erstmals Kindergärten, die sich herausragend für die frühkindliche Leseförderung engagieren, mit dem Gütesiegel „Buchkindergarten“ ausgezeichnet. Schirmherr ist der Kinderbuchautor Paul Maar. Die Preisverleihung findet am 18. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse statt.
Vier städtische Kindertageseinrichtungen werden nun mit dem Gütesiegel „Buchkindergarten“ ausgezeichnet: Preisträger sind der Kindergarten Erlenhof, das Kinderhaus Neckarstadt-West, das Eltern-Kind-Zentrum Ida Dehmel sowie das Eltern-Kind-Zentrum K2. Welche Kindergärten das Gütesiegel erhalten, entschied eine Fachjury, die sich aus Buchhändlern, Bibliothekaren sowie pädagogischen Fachkräften mit dem Schwerpunkt Leseförderung zusammensetzt.
„Mit dem Gütesiegel Buchkindergarten werden Kindertagesstätten ausgezeichnet, die im Bereich der Leseförderung und der Lese- und Sprachentwicklung von Kindern aktiv sind. Die Kindertagesstätten stellen den Kindern entsprechende Angebote und Materialien bereit. In einem Buchkindergarten nehmen die frühen kindlichen Erfahrungen rund um Buch-, Erzähl-, Reim- und Schriftkultur einen zentralen Stellenwert ein. Sie sind ein Schwerpunkt des pädagogischen Konzepts. Der Zugang zu Büchern und ein vielseitiger Umgang mit Geschichten sowie eine altersgerechte Medienbildung sind selbstverständlich: Rucksack-Bibliothek, Buchkisten mit aktuellen Kinderbüchern, Vorlesepaten und regelmäßige Vorlesezeiten für alle Kinder gehören zum Alltag eines Buchkindergartens. Er bringt Kinder zudem mit Leseorten wie Buchhandlungen oder Bibliotheken in Kontakt“, heißt es in der Ausschreibung.
„Wir freuen uns sehr über das Gütesiegel, das eine Wertschätzung und Anerkennung der pädagogischen Arbeit in unseren städtischen Kindertageseinrichtungen darstellt“, hebt Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb hervor und erläutert: „In allen vier mit dem Gütesiegel ausgezeichneten Kindertageseinrichtungen sind Sprachbildung, Sprachentwicklung und -förderung besondere Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit. Hierbei stehen Bilderbücher, Vorlesebücher, Reime und Lieder täglich im Mittelpunkt. Denn Sprache ist das Tor zur Welt und Sprachbildung daher ein wichtiger pädagogischer Schwerpunkt in den städtischen Kindertageseinrichtungen“, so die Bürgermeisterin.
Bilderbücher bieten den Kindern Möglichkeiten, über verschiedene Themen ins Gespräch zu kommen und über den „Tellerrand“ zu schauen und zu denken. In den Kitas eingesetzte Sprachzusatzkräfte unterstützen die Sprachbildung und -entwicklung kontinuierlich. Regelmäßige Besuche in der Kinderbibliothek – auch mit Eltern – sensibilisieren die Kinder zusätzlich. Unterschiedliche Sprachen und Kulturen stehen ebenso im Fokus. Die Vielfalt der Sprachen in den Mannheimer Tageseinrichtungen findet sich beispielsweise in mehrsprachigen Büchern unterschiedlicher Sprachen wieder, die von den pädagogischen Fachkräften und manchmal auch den Eltern vorgelesen werden.