Bei einem Treffen von Vertretern der christlichen, muslimischen und jüdischen Gemeinden mit Oberbürgermeister Christian Specht und Vertretern der Mannheimer Polizei hat Polizeipräsident Siegfried Kollmar die ‚Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt‘ von 2016 unterzeichnet.
Gleichzeitig haben die Vertreter aller 20 anwesenden Gemeinden ihre Unterzeichnung der ‚Mannheimer Erklärung‘mit ihrer Unterschrift bekräftigt.
Die ‚Mannheimer Erklärung‘ von 2016 ist eine Selbstverpflichtung, Verantwortung für ein von gegenseitiger Anerkennung und Verständigung getragenes Miteinander in unserer von Vielfalt geprägten Stadtgesellschaft zu übernehmen. Dieses Miteinander im Mannheimer Bündnis wird aktuell von 360 Institutionen unterstützt, die die Erklärung unterzeichnet haben.
„In Mannheim haben seit dem 7. Oktober zahlreiche Demonstrationen zum Nahost-Konflikt stattgefunden, die – im Gegensatz zu manchen anderen Städten – ganz überwiegend friedlich verlaufen sind“, sagte Oberbürgermeister Specht und betonte: „Das ist auch ein Verdienst all jener Kräfte, die ganz im Sinne der ‚Mannheimer Erklärung‘ in ihren Gemeinden mäßigend auf ihre Mitmenschen einwirken. Dafür danke ich den Vertreterinnen und Vertretern aller Religionen in Mannheim.“
„Wir haben in den vergangenen Wochen mit sehr hohem personellem Aufwand Kundgebungen aller am Konflikt beteiligten Parteien ermöglicht und gesichert“, erklärte Polizeipräsident Kollmar. „Wir fordern alle Teilnehmer auf, ihr Demonstrationsrecht auch weiterhin friedlich auszuüben und dabei auch die Rechte der Gegenseite zu respektieren.“
Die Bekräftigung der ‚Mannheimer Erklärung‘ hat folgenden Wortlaut:
„Wir bekräftigen mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten heute nochmals nachdrücklich die ‚Mannheimer Erklärung‘ von 2016 als Ausdruck unserer gemeinsamen Wertegrundlage. Die momentane Situation erfordert von uns, dass wir als Repräsentant*innen unterschiedlicher Einrichtungen unserer Verantwortung und Vorbildfunktion gerecht werden, uns gemeinsam gegen jede Form von Hass, Hetze und Bedrohung von Einzelnen oder Gruppen positionieren.
Wir bestätigen nochmals unsere Bereitschaft zur gegenseitigen Verständigung und zu einem respektvollen Umgang – gerade in Konflikt- und Krisensituationen – und suchen Klärung im gemeinsamen Gespräch.
Wir sind willens, uns zudem noch stärker für ein gelingendes Zusammenleben in unserer von Vielfalt geprägten Stadt, sowie für mehr Toleranz und Menschlichkeit zu engagieren. Wir wollen die bereits gebauten Brücken über alle Religions- und Glaubensgemeinschaften hinweg stärken und gerade in schwierigen Zeiten, wie gerade jetzt gegenwärtig, dieses Fundament unserer Beziehungen nicht gefährden, sondern nutzen, um uns aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung einzusetzen.
Gerade jetzt muss sich die Belastbarkeit unseres gemeinsam geschaffenen Vertrauens und unsere gegenseitige Verlässlichkeit beweisen – das sind unser erklärter Wille und unsere gemeinsame Verantwortung für das gelingende Zusammenleben in unserer Stadt.“
Quelle: Stadt Mannheim