„Gute Nachwuchsarbeit hält einen Verein am Leben“
Mit der Rhein Neckar Baseball School wollen die Mannheim Tornados den Baseball-Sport wieder mehr in die Schulen tragen und sich so in Sachen Jugendarbeit deutlich breiter aufstellen. Im Fokus sollen die gezielte Förderung junger Talente und die Akquise neuer Jugendspieler stehen. Ziel ist es auch, talentierte Nachwuchsspieler durch mehr Fördermöglichkeiten im Verein zu halten, um den Nachwuchs für die Bundesliga-Teams zu sichern. Für den Start der Baseball-Schule spendete die Sparkasse Rhein Neckar Nord 10 000 Euro.
Der letzte Meistertitel der Mannheim Tornados liegt weit zurück. Zuletzt 1997 konnte die Herrenmannschaft die Trophäe in Empfang nehmen. Seither herrscht Tristesse im Trophäenschrank. Nicht viel reichhaltiger sieht die Sammlung bei den Junioren aus, die 2012 zuletzt die Meisterschaft errangen. Die noch jüngere Jugendmannschaft war 2008 zuletzt erfolgreich. Zu wenig für den traditionsreichsten und ältesten deutschen Baseballklub, findet Präsident Peter Engelhardt und sieht die Gründe vor allem in der Jugendarbeit: „Gute Nachwuchsarbeit hält einen Verein am Leben. Ist sie nicht nachhaltig, können sich auch keine Erfolge einstellen, selbst wenn dir das Etikett Rekordmeister auf der Stirn klebt.“ Die 2015 auf Initiative von Tornados-Finanzdirektor Raouf El-Ayoubi gegründete Nachwuchsabteilung Young Tornados war der erste Schritt zu einer nachhaltigeren Jugendarbeit. Die ebenfalls von El-Ayoubi initiierte Rhein Neckar Baseball School betrachtet Engelhardt nun als Initialzündung für die Zukunft des Vereins.
Jugendarbeit mit doppeltem Fokus und neuem Personal
Starthilfe gibt die Sparkasse Rhein Neckar Nord mit einer Spende in Höhe von 10 000 Euro. Das Kreditinstitut steht seit Jahren an der Seite des Mannheimer Baseballs und schaut bei der Unterstützung vor allem auf die Jugendarbeit: „Wir wollen, dass jedes Kind die passende Sportart für sich finden kann. Und je breiter das Sportangebot ist, umso mehr junge Menschen werden aktiv. Wenn dann dabei ein zukünftiger Bundesliga-Baseballer herauskommt, umso besser“, begründet Vorstandsvertreter Thomas Kowalski das Engagement seines Hauses. Wie wichtig Spender und Sponsoren heute auch im Amateursport sind, bestätigt Peter Engelhardt: „Eine Weiterentwicklung ohne finanzielle Unterstützung kannst du vergessen. Die Mitgliedsbeiträge wären untragbar hoch.“ Gezieltes Fördern und Jugendscouting brauche Professionalität, denn nicht alles könne ehrenamtlich geleistet werden.
Mit Julius Spann haben die Tornados für ihre Baseball-Schule einen erfahrenen Trainer verpflichtet, der bereits in Mainz, Heidenheim und in den USA gespielt und gecoacht hat. Neben dem Trainieren wird der 28-Jährige seinen Sport auch an die Schulen der Region tragen. Ihm sind dabei vor allem die positiven Effekte sportlicher Aktivität für die Kinder wichtig: „Neben den körperlichen Aspekten schult der Sport vor allem Teamgeist, Engagement und den Umgang mit Fehlschlägen. Außerdem ist Baseball der einzige Sport, bei dem nahezu jeder Körpertyp gebraucht wird. Ob du klein oder groß bist, schnell oder kräftig gebaut, es gibt neun Positionen die alle so unterschiedlich sind wie die Menschen, die sie spielen.“
Neben dem gezielten Fördern von Talenten für die 1. und die 2. Bundesliga liegt der zweite Fokus auf dem Gewinnen von Jugendlichen, die vor allem Spaß haben am Spiel und den Sport so in die Breite tragen. Ein Kernelement für Präsident Engelhardt, denn ohne Spaß läuft es nicht: „Die Kinder sollen eine gute Zeit haben. Das ist der erste Schritt zum Erfolg.“ Und den braucht es langfristig auch in Titeln, um dauerhaft Spender und Sponsoren wie die Sparkasse vom Baseball zu überzeugen.
Bildunterschrift:
Sparkassen-Mann Thomas Kowalski mit Baseballschläger inmitten der Young Tornados. In der hinteren Reihe (v. l.): Julius Spann, Peter Engelhardt sowie die Jugend-Trainer Patrick Weiß und Marvin Kulinna.