Weniger innerstädtische Schadstoffe aus Verbrennungsmotoren, weniger Flächenverbrauch durch große parkende Lieferfahrzeuge, weniger motorisierte Logistikverkehre und letztendlich eine Verbesserung der verkehrlichen Abläufe und mehr Lebensqualität in der Innenstadt – so lassen sich die Ziele des Pilotprojekts „Micro-Hub“ umschreiben. Bei einem Vororttermin heute Nachmittag stellten Christiane Ram, Leiterin des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung, und Georg Pins, Clustermanager im Fachbereich, das Pilotprojekt vor.
Ab Juli 2020 soll auf einer Teilfläche des Parkplatzes im Quadrat M4a ein sogenannter „Micro-Hub“, eine Art Umschlagdepot für Post- und Paketsendungen, entstehen. Zunächst auf die Dauer eines halben Jahres begrenzt soll von dort aus ein Teil der innerstädtischen Sendungen für „die letzte Meile“ auf Elektro-Lastenfahrräder umgeladen werden, die diese dann an Privat- und Gewerbeempfänger verteilen.
Die Fahrtwege der motorisierten Liefertransporter innerhalb der Quadrate können sich so auf nur wenige Meter verkürzen, da die An- und Abfahrt des „Micro-Hubs“ über die Bismarckstraße erfolgen kann und so kaum die Quadrate genutzt werden müssen. Die restlichen Strecken innerhalb der Innenstadt sollen geräusch- und emissionsarm mit E-Lastenrädern zurückgelegt werden. Bis zum Start des Pilots ab Juli wird das Projekt mit Partnern aus Verwaltung, Handel und Logistik weiter konkretisiert.
Das Pilotprojekt „Micro-Hub“ ist ein Baustein des von der Bundesregierung geförderten Gesamtkonzepts „Modellstadt Mannheim“. Mannheim ist eine von fünf von der Bundesregierung ausgewählten Modellstädten für die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Konzepten und Maßnahmen zur Stickstoffdioxid-Reduktion. „Das Projekt ‚Micro-Hub‘ in Mannheim ist das einzige Projekt aller Modellstadt-Projekte bundesweit, das das Thema emissionsarme innerstädtische Logistik aufgreift und versucht, dafür nachhaltige Lösungen zu erproben“, unterstreicht Christiane Ram, Leiterin des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung, in deren Bereich die Umsetzung verortet ist. Georg Pins, Projektleiter im Fachbereich, ergänzt: „Der ‚Micro-Hub‘ wird vorerst temporär eingerichtet. Im Anschluss daran werden wir die Ergebnisse evaluieren. Erfahrungen aus anderen Städten konnten jedoch zeigen, dass solche Konzepte nicht nur in ökologischer und organisatorischer Sicht positive Ergebnisse erzielen, sondern sich auch für die Logistik-Dienstleister durchaus wirtschaftlich lohnen“.
Konkret sollen auf einer Teilfläche von M4a mobile Mietcontainer für die Zwischenlagerung von Paketen aufgestellt und Stromanschlüsse für die E-Lastenfahrräder installiert werden. Vor Ort erfolgen keine baulichen Veränderungen. Ebenso werden dort keine Bäume gefällt oder Grünanlagen versiegelt.