Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar setzt ein Zeichen für Weltoffenheit und Migration und wird ihr Logo ab dem 8. April vorübergehend umgestalten. So soll sichtbar werden, dass mehr als ein Viertel der Beschäftigten in deutschen Betrieben eine Einwanderungsgeschichte haben. Der Mikrozensus beziffert ihren Anteil unter den Erwerbstätigen in Deutschland auf 27 Prozent.
„Menschen mit Migrationshintergrund sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft, der Unternehmerschaft und ihrer Belegschaften. Sie sind unverzichtbar für unsere Wirtschaft und damit für die Gesellschaft. Das wollen wir mit der Logoänderung versinnbildlichen“, erklärt IHK-Präsident Manfred Schnabel. Er erinnert daran, dass die Migration insgesamt eine große Erfolgsgeschichte sei – für beide Seiten. „Die allermeisten Menschen, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zugewandert sind, wirken bereichernd und leben die Werte und Normen, auf denen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung baut.“
Mit Blick auf fremdenfeindliche Tendenzen formuliert der IHK-Präsident: „Solche Haltungen sind nicht tolerabel. Eine pauschale Abwertung von Menschen aufgrund ihres Migrationshintergrunds ist inakzeptabel. Genauso inakzeptabel ist es, wenn Zugewanderte zentrale Werte nicht teilen, die unverzichtbar sind für unsere offene und demokratische Gesellschaft.“ Zudem gelte: „Die Politik muss das ihrige tun, um Probleme im Zusammenhang mit ungesteuerter Migration zu lösen. Denn erst die Fülle ungelöster Herausforderungen und Krisen bildet den Nährboden, auf dem extremistische Gedanken und Taten gedeihen können.“
Die Kampagne startet am 8. April und läuft mindestens sechs Wochen. Koordiniert wird sie von der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Berlin. Auch Unternehmen, Organisationen und Institution können Teil der Kampagne werden. Dazu gibt es eine Kampagne-Website, auf der Logos um 27 Prozent gekürzt und um den Zusatz „27 % von uns“ versehen werden. Link zur Website: https://27prozentvonuns.de
Hintergrund:
Heute tragen mehr als zwölf Millionen Menschen mit Migrationshintergrund zum Wohlstand Deutschlands bei. Knapp eine Million davon sind selbstständig tätig. Besonders bei Unternehmensgründungen sticht der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte hervor. In den vergangenen zehn Jahren lag die Gründungsquote unter Migranten mit etwa zehn Prozent fast doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Migrationshintergrund (knapp sechs Prozent).
Quelle: IHK