Die Straßen im Odenwald sind bei schönem Wetter vor allem an Wochenenden ein beliebtes Ziel von Motorradfahrenden. Auf der Kreisstraße (K) 4118 in Heiligkreuzsteinach fahren täglich durchschnittlich rund 750 Kraftfahrzeuge. Teilweise werden an Sonntagen bis zu 700 Motorräder zusätzlich auf der Strecke von einem automatischen Leitpfosten-Zählgerät erfasst. Dies hat zu zahlreichen Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner über den damit verbundenen Lärm geführt, der in großen Teilen von Heiligkreuzsteinach zu hören ist und gerade an den Ruhetagen am Wochenende als sehr störend empfunden wird. Dass von Motorrädern sehr hoher Lärm ausgeht, hat das Verkehrsministerium Baden-Württemberg durch eine Auswertung von Messgeräten belegt (https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/viele-motorraeder-unzumutbar-laut-unterwegs/)
Das Straßenverkehrsamt des Rhein-Neckar-Kreises überprüfte die Situation in Heiligkreuzsteinach zusammen mit der Gemeindeverwaltung, der Polizei und dem Amt für Straßen- und Radwegebau. Um an die Vernunft der Bikerinnen und Biker zu appellieren und um Rücksicht auf die Anwohnenden zu werben, wurde vom Kreis ein Motorradlärm-Display beschafft und am 19. August an der K4118 in Betrieb genommen. Das Motorradlärm-Display misst über ein in einiger Entfernung stehendes Messgerät den Lärm und gibt bei erhöhten Werten eine direkte Rückmeldung auf dem Display mit der Anzeige „LEISER“. Durch die direkte Ansprache erhoffen sich die Behörden ein Bewusstsein bei den Verursachern für die Problematik zu schaffen und auf eine angepasste Fahrweise der Motorradfahrenden hinzuwirken.
Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg hat Motorradlärm-Displays als präventive Lärmminderungsmaßnahme auf mehreren Pilotstrecken erprobt, zur Serienreife entwickeln lassen und fördert die Anschaffung der Displays durch Kommunen und Landkreise mit 4.000 Euro. Der Förderantrag des Rhein-Neckar-Kreises wurde positiv entschieden, sodass das Display in Heiligkreuzsteinach zum Einsatz kommen kann. Die Restkosten von rund 13.000 Euro investierte der Kreis.