Die Stadt Mannheim will im Sinne ihres Leitbildes 2030 und des Masterplan Mobilität 2035 den Handlungsrahmen und die Strategien für das Mobilitätsverhalten und den Verkehr von morgen zukunfts- und klimagerecht aufstellen. Dafür ist es wichtig zu wissen, wie sich die Mannheimerinnen und Mannheimer fortbewegen: Nutzen sie den sogenannten Umweltverbund, sprich sind sie klimafreundlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs? Und welche Rolle spielt der sogenannte motorisierte Individualverkehr (MIV), sprich das eigene Fahrzeug, im Alltag?
Um die Zusammensetzung des Verkehrs zu ermitteln und Veränderungen über einen Zeitverlauf festzustellen, nimmt die Stadt Mannheim seit 2008 an der Studie „Mobilität in Städten – System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV)“ teil, die von der Technischen Universität Dresden in Zusammenarbeit mit dem Institut Omnitrend durchgeführt wird. Die Befragung zur Ermittlung von Mobilitätskennwerten wird im Abstand von fünf Jahren zeitgleich in mehr als 500 deutschen Städten und Kommunen durchgeführt. Die letzte Erhebung stammt aus dem Jahr 2018, bei der eine deutschlandweite Gesamtstichprobe von mehr als 270.000 Personen als Datengrundlage diente. Jetzt startet eine neue Erhebung mittels Befragungen privater Haushalte in Mannheim, die über zwölf Monate laufen wird. Die Teilnehmenden werden über ein Zufallsverfahren aus dem Melderegister des Einwohnermeldeamts ausgewählt und postalisch angeschrieben. Alle Datenschutzbestimmungen werden dabei eingehalten und die Daten anonymisiert ausgewertet. Die Fragen können anschließend flexibel über einen Online-Zugang im Internet beantwortet werden. Alternativ steht am Telefon geschultes Interviewpersonal zur Verfügung. Auch eine Telefonhotline und ein Webchat sind eingerichtet. Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig.
„Die Daten liefern uns ein aktuelles Bild der Mobilität in Mannheim. Der sogenannte Modal Split, also die Verkehrsmittelwahl, liefert uns wichtige und aktuelle Erkenntnisse zur Mobilität in Mannheim, zeigt Trends auf und lässt sich mit anderen Städten ähnlicher Größenordnung vergleichen. Für eine zielgerichtete Verkehrsplanung freuen wir uns über eine rege Teilnahme an der Befragung“, erläutert der für Verkehrsplanung zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer.
Ergebnisse 2018
Im Jahr 2018 wurden in Mannheim rund 2.000 Personen zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Die Stichprobengröße erlaubte erstmals die Unterscheidung zwischen Kernstadt (Innenstadt und angrenzende Stadtbezirke) und äußerer Stadtbezirke. Im Binnenverkehr – bei Fahrten innerhalb Mannheims – wurden in Mannheim zwei Drittel aller Wege im Umweltverbund zurückgelegt: 34 Prozent zu Fuß, 20 Prozent mit dem Fahrrad und 13 Prozent mit dem Öffentlichen Verkehr. Der Radverkehrsanteil verzeichnete hier in den vergangenen zehn Jahren den größten Bedeutungszuwachs und stieg im Binnenverkehr von 13 Prozent (Jahr 2008) auf 20 Prozent (Jahr 2018). Das im „21-Punkte-Programm für mehr Radverkehr“ gesetzte Ziel von 23 Prozent Radverkehrsanteil für das Jahr 2020 wurde 2018 nur in der Kernstadt erreicht.
Weitere Infos unter www.mannheim.de/mobilitaet-in-staedten-srv.
Quelle: Stadt Mannheim