Musikalischer Spannungsbogen beim Festkonzert mit interkulturellem, inklusiven und klassischen Höhepunkten von Liszt bis Hans Zimmer
Pandemie bedingt musste die Musikschule Ihr großes Jubiläum gleich mehrfach verschieben, aber nun konnte in der Baumhainhalle des Luisenparks endlich mit musikalischen Höhepunkten der Musikschularbeit gefeiert werden. Die Bigband „Jazz4Fun“ unter der Leitung von Bernd Ballreich eröffnete das Festkonzert mit Wayne Shorters One by one. Bjoern Strangmann, Leiter der Musikschule, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Bildungsbürgermeister Dirk Grunert, Stadträte und Gäste aus nah und fern nebst dem frisch gewählten Bundesvorsitzenden des Verbandes deutscher Musikschulen, Friedrich-Koh Dolge. Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Mannheim unter der Leitung von Jan-Paul Reinke zeigte mit Marquez, Danzon No 2. nicht nur höchste musikalische Fähigkeiten, sondern erinnerte mit einer aufregenden Choreographie an den legendären Auftritt von Gustavon Dudamel und seinem venezolanischen Jugendorchester einst in der Royal Albert Hall in London. Dies allerdings auf Video, dem Format der vergangenen zwei Jahre, anders hätte das Orchester in seiner Dimension die Bühne der Halle Baumhain womöglich gesprengt.
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz hob in seiner Festrede hervor, wie es der Musikschule gelingt, einen wesentlichen Teil der musikalischen Bildungslandschaft in Mannheim zu sein: „Die Musikschule Mannheim ist eine Erfolgsgeschichte. Und sie hat sich enorm entwickelt. Vor 25 Jahren war die Musikschule überwiegend von Einzelunterricht geprägt und hatte 3.000 Schüler*innen. Rund 8.700 Schüler*innen nehmen heute die Angebote der Musikschule wahr. Gemeinsames Musizieren steht im Zentrum. In Mannheim wird die ganze Bandbreite an Kooperationsmöglichkeiten gelebt, die eine Musikschule bieten kann. Die Zusammenarbeit mit den großen musikalischen Institutionen in Mannheim, der Hochschule für Musik, der Popakademie, der Orientalischen Musikakademie, dem Nationaltheaterorchester, dem Stamitz-Orchester, dem Kurpfälzischen Kammerorchester und vielen anderen, bettet die Musikschule in die musikalische Kultur- und Ausbildungslandschaft Mannheims ein. Dabei ist die Musikschule Mannheim vielfältig, interkulturell und inklusiv aufgestellt.“
Ein sichtlich gut gelaunter Bundesvorsitzender Dolge bedankte sich bei der Stadt, dass die Musikschule eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit, der Teilhabe junger Menschen an der Musikkultur und -bildung, wahrnehmen kann. Viele mehrfache Jugend-Musiziert-Preisträger auf Landes- und Bundesebene eröffneten einen Reigen solistischer Darbietungen mit und ohne Klavierbegleitung: Das Konzept des Abends war, diese Solodarbietungen im Interkulturellen Ensemble „Mosaik“ unter der Leitung von Andrés Hernandez-Alba zu integrieren, mit traditionellen türkischen, sephardischen und syrischen Stücken, und diese musikalisch zu spiegeln. „Wir wollen Ihnen zeigen, wie es der Musikschule immer mehr gelingt, die sehr große Musik-Tradition der Stadt Mannheim vom Kurpfälzischen Orchester über die Musikhochschule, Nationaltheaterorchester, der Orientalischen Musikakademie bis hin zur Pop-Akademie mit den heutigen Musikströmungen der Stadt musikalisch zu verbinden“, so Musikschulleiter Strangmann.
Das tat der Abend mit einem vielseitigen Programm von Robert Schumanns Klavierquintett mit dem 1. Satz aus Es-Dur, op. 44 bis hin zum tongewaltigen Projektorchester unter der Leitung von Stephan Kraus, welches alle Mitwirkenden im Schlussbild vereinigte, wobei das inklusive Orchester der Musikschule „E4Joy“ unter der Leitung von Bernhard Vanecek ebenfalls nicht fehlen durfte. So entstand ein kurzweiliger wie vielseitiger Konzertabend so bunt und reich an Musik wie die Musikstadt Mannheim selbst. Am Ende ist unstrittig: Mit gelebter inklusiver und interkultureller musikalischer Arbeit führt das Kollegium der Musikschule Mannheim das Institut selbstbewusst und mutig in die nächsten 50 Jahre.
Quelle: Stadt Mannheim