Veranstaltung zum achten Mal in Folge erfolgreich
14 Unternehmen und Organisationen öffneten am Freitag zur achten „Nacht der Ausbildung“ ihre Pforten. Zwischen 17 und 23 Uhr warben Alstom, Bombardier, Daimler, Deutsche Bahn Mobility Logistics AG, EvoBus, Friatec, Großkraftwerk Mannheim, John Deere, MVV Energie, Roche, SCA Hygiene Products, TNT Express, Unilever und die Stadt Mannheim mit ihrem jeweiligen Ausbildungsangebot um angehende Schulabgänger.
„Eine qualifizierte Berufsausbildung von Schulabgängerinnen und Schulabgängern ist heute wichtiger denn je, wobei die Berufswahl den Jugendlichen meist nicht leicht fällt“, erkennt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Herausforderung, vor der viele Schüler kurz vor ihrem Schulabschluss stehen. „Deswegen bin ich als Schirmherr der Nacht der Ausbildung über das einzigartige Konzept besonders stolz: Die Besucher befinden sich hier quasi mittendrin in der Ausbildung oder im Studium und erfahren Informationen zu Wunschberufen und Unternehmen von Altersgenossen aus erster Hand. Die exklusiven Einblicke in die Berufsfelder und -aufgaben live vor Ort sollen bei der Orientierung helfen“, so Kurz.
Die Nacht der Ausbildung biete aber nicht nur Schulabgängern, sondern auch Unternehmen eine große Chance, zum Beispiel bei der Nachwuchsgewinnung. Seit 2007 präsentiert die Stadt Mannheim jährlich bei der Langen Nacht mit großem Erfolg über 30 verschiedene Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. „Das denkbar vielfältige und abwechslungsreiche Spektrum dieser Möglichkeiten entspricht absolut unserer Stadt, in der Urbanität und interkulturelles Miteinander immer mehr an Bedeutung gewinnen“, erklärte Kurz. „Ich bin sehr stolz, wie sich die Stadt hier als Arbeitgeberin präsentiert“.
Gesamtpersonalratsvorsitzende Gitta Süß-Slania dankte allen Helfern, darunter rund 80 Auszubildende, die mit ihrem besonderen Engagement die Nacht der Ausbildung jedes Jahr so erfolgreich machen.
Auf dem Betriebshof der Abfallwirtschaft stellte die Stadtverwaltung ihre gesamte Bandbreite – vom Dualen Studium über die Ausbildung in der Abfallwirtschaft, bis zum Erzieherberuf – vor. Seit der 2006 gestarteten Ausbildungsoffensive ist die Zahl der Auszubildenden jährlich gestiegen und konnte bis zu diesem Jahr verdreifacht werden. 371 Azubis lernen derzeit bei der Stadt einen Beruf. „Die Stadt Mannheim ist eine der vielgestaltigsten Arbeitgeberinnen in der Region. Viele Schulabgänger aber kennen das Spektrum der Ausbildungsmöglichkeiten unserer Verwaltung gar nicht. Deshalb sind solche Veranstaltungen wie die Nacht der Ausbildung so wichtig. Und genau deshalb bin ich hier vor Ort, um mit Schulabgängern, aber auch mit Azubis der Stadt, ins Gespräch zu kommen und über die Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren“, betonte Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb, die im Rahmen ihres Rundgangs auf der langen Nacht der Ausbildung ihre erste Station auf dem Betriebshof machte.
In persönlichen Gesprächen konnten die zukünftigen Bewerber konkrete Fragen zu den einzelnen Berufen stellen und sich auf diese Weise ein umfassendes Bild über das Ausbildungsspektrum der beteiligten Unternehmen machen. Beim Bewerbungscenter konnten die Schulabgänger direkt Bewerbungen abgeben oder sich diesbezüglich wertvolle Tipps geben lassen. Zusätzlich konnten die Interessenten ihren Besuch bei der Nacht der Ausbildung in einer Fotobox kostenlos auf Foto festhalten und auf diese Weise z.B. schon einmal für Bewerbungsfotos üben. Ein Exemplar war jeweils für den Besucher bestimmt, ein weiteres konnte an einer Fotowand vor Ort befestigt werden. Die Aktion stand unter dem Motto „Diversity“ und sollte die Vielfältigkeit an potenziellen Bewerbern bzw. künftigen Auszubildenden der Stadt Mannheim wiederspiegeln. Sowohl Dr. Kurz als auch Dr. Freundlieb ließen es sich nicht nehmen, die Fotowand mit einem Selbstportrait einzuweihen.
Während des Rundgangs informierten sich Kurz und Freundlieb bei den Azubis über ihre verschiedenen Aufgabenbereiche. So ließ sich die Bildungsbürgermeisterin vom stellvertretenden Dienststellenleiter der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes, Karlheinz Gremm, über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in einer 24/7-Bereitschaft überzeugen. Von 250 Berufsfeuerwehrleuten sind darunter acht Frauen bei der Stadt angestellt – was im bundesdurchschnittlichen Schnitt gar nicht so wenig sei, so Gremm. „Durch eine intelligente Bereitschaftsplanung erreichen wir einen verifizierten Dienstplan, der in Abstimmung mit den Kinderbetreuungszeiten erstellt wird“.
Technische Berufe – Frauen ziehen nach
Durchaus frauendominant – zumindest am Stand – war der Ausbildungsberuf des Bauzeichners. Peter Kurz interessierte vor allem die Frage, inwieweit die Arbeit technisiert sei. Schon sehr, aber man lerne das Zeichnen trotzdem von Anfang an bei der Ausbildung, da dies doch noch sehr wichtig sei, sind sich die Azubis vor Ort einig.
Über die Präsenz der „MoBi“, der mobilen Stadtbibliothek, freute sich Dr. Freundlieb besonders: „Erst heute habe ich in der Neckarstadt West „colibri“, die „colourful library“, eröffnet. Dass neue Materialien in Fremdsprachen angeschaffen werden, ist in unserer Stadt, mit derart vielen Nationen, von unendlicher Bedeutung im Hinblick auf Bildungsgerechtigkeit“, bekräftigt die Bildungsbürgermeisterin die wichtige Rolle von außerschulischen Bildungspartnern.
Im Rahmen der Langen Nacht nutzten Kurz und Freundlieb die Möglichkeit, sich vom Mannheimer Ausbildungsangebot zu überzeugen. Kurz besuchte zusätzlich die Firmen Alstom und Bombardier, Freundlieb das Großkraftwerk Mannheim und die MVV Energie blog link.
Mit Shuttlebussen konnten alle Besucher der Langen Nacht die einzelnen Firmenstandorte der teilnehmenden Unternehmen erreichen.