Die Feuerwehr Heidelberg erhält neue Einsatzschutzkleidung: Die Ausstattung der Einsatzkräfte muss altersbedingt und im Zuge der Einführung eines Hygienekonzepts ersetzt werden. Im ersten Schritt sollen die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und die Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr neu ausgestattet werden. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderates in seiner Sitzung am 5. Februar 2020 einstimmig beschlossen.
Die bei der Feuerwehr Heidelberg aktuell verwendete Schutzkleidung wurde überwiegend bereits in den Jahren 2012 bis 2014 beschafft. Nachdem im November 2019 bei einem Brandeinsatz zwei Feuerwehrmänner Verletzungen erlitten hatten, wurde die gesamte Einsatzschutzkleidung – zusätzlich zu den üblichen Kontrollen – noch einmal eingehend geprüft. Da jede fünfte kontrollierte Einsatzjacke und Einsatzhose ausgemustert werden musste, steht derzeit nur noch wenig Ersatzkleidung zur Verfügung. Die Anschaffung der neuen Kleidung ist daher dringend erforderlich.
Zudem wurde seit 2018 ein neues Hygienekonzept für die Einsatzkleidung entwickelt: Die Einsatzkräfte ziehen künftig bereits am Einsatzort kontaminierte Kleidung aus und erhalten frische. Die Vorteile: Die zeitliche Einwirkung und Verschleppung von im Einsatz aufgenommenen kontaminierten Partikeln wird verringert. Die sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung erfolgt damit bereits an der Einsatzstelle – eine präventive Maßnahme, um das Risiko einer Krebserkrankung der Einsatzkräfte („Feuerkrebs“) zu minimieren.
Die Feuerwehr Heidelberg hat die neue Einsatzschutzkleidung in einem über zwei Jahre dauernden Verfahren nach vergaberechtlichen Kriterien ausgewählt. Die Kleidung verschiedener Hersteller wurde ausgiebig getestet und bewertet, um das am besten geeignete Produkt zu erhalten. Die Anschaffung kostet rund 366.000 Euro. In einem zweiten Schritt sollen im Haushalt 2021/22 neue Einsatzjacken für die weiteren Angehörigen der Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehr bestellt werden.