Seit März läuft der Verkehrsversuch im Rahmen des Projektes „Neue Wege – Mehr erleben in der City“ mit dem Ziel, ein nachhaltigeres Mannheim und eine lebenswertere Innenstadt zu schaffen. Die neue Verkehrsführung ist baulich seit Anfang Mai abgeschlossen. Von Beginn an hat die Verwaltung die Verkehrssituation im Blick und ist mit betroffenen Akteuren im stetigen Austausch.
„Wir sind während der Planung bereits von einer längeren Eingewöhnungsphase der Verkehrsteilnehmenden ausgegangen und haben somit von vorneherein Nachschärfungen nicht ausgeschlossen. Die Anregungen und Bedenken aus Handel, Anwohnerschaft und Politik nehmen wir ernst und teilen sie mitunter, weshalb wir Anpassungen an der Umsetzung vornehmen werden“, erläutert der für Verkehrsplanung und Stadtentwicklung zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer. Eisenhauer betont: „Mit welcher Wucht eindeutige Beschilderungen und verkehrsrechtliche Markierungen in der Innenstadt mutwillig und bewusst ignoriert werden, hat uns doch überrascht.“
Kunststraße
So werden die geänderten Verkehrswege und damit die Straßenverkehrsordnung häufig nicht eingehalten. Dies betrifft insbesondere die Überfahrt zur Kunststraße. Hier sind verschärfende Maßnahmen mit sogenannten Leitboys, einem Absperrsystem, in Vorbereitung, jedoch gibt es aufgrund von Lieferschwierigkeiten Verzögerungen in der Umsetzung. Stattdessen sollen mobile Baustelleneinrichtungen, die verschraubt werden, kurzfristig Abhilfe schaffen. Zusätzlich wird geprüft, ob die bestehenden Leitschwellen bis zum Rand der Schleppkurve vorverlegt werden können, um das Geradeausfahren zu verhindern. Bis Ende Juli soll der Radstreifen dann durch weitere Leitschwellen abgesichert werden.
Fressgasse
Ab 27. Juni wird zudem die Schranke in der Fressgasse dauerhaft geschlossen sein. Bisher wurde die Zufahrt zur neuen Fußgängerzone in P1/Q1 und E1/F1, wie auch die anderen Teile der Fußgängerzone, von 6 bis 11 Uhr für den Lieferverkehr geöffnet. Der Durchfahrtsverkehr nutzte jedoch rechtswidrig die geöffnete Schranke, um die Fußgängerzone zu befahren. So entstanden im Anlieferzeitraum immer wieder gefährliche Situationen zwischen Autos, Straßenbahnen und Fußgänger- sowie Fahrradverkehr, die mit der ganztägigen Schließung der Schranke vermieden werden können.
Konkordienstraße
Um die Verkehrssituation in der Konkordienstraße zu verbessern, ist bereits auf Höhe der Quadrate R7 und Q7 die rechte Abbiegespur für den herausfahrenden Verkehr verlängert worden. So wird ein größerer Verkehrsabfluss aus den Quadraten ermöglicht. Die bestehenden Parkstände im Bereich Q7 mussten daher entfernt werden. Zudem wurden neue Markierungen und Beschilderungen installiert sowie ein absolutes Halteverbot eingerichtet.
Erbprinzenstraße
Analog zur Konkordienstraße wird untersucht, ob die Verlängerung der linken Aufstellspur auch in der Erbprinzenstraße zu einem besseren Verkehrsfluss beitragen kann. Hier sind Machbarkeitsprüfungen noch nicht abgeschlossen.
Marktstraße E1/E2
Ähnlich wie in der Kunststraße, wird auch der Abschnitt in der Marktstraße als reine Fahrradstraße entgegen der Straßenverkehrsordnung nach wie vor von Fahrzeugen befahren. Um dies zu unterbinden und den Anliegern sowie Kundinnen und Kunden dennoch eine Durchfahrt zu ermöglichen, schlägt die Verwaltung eine digital gesteuerte Mietschranke vor. Dieser Lösungsansatz soll noch diese Woche bei einem Vor-Ort-Termin mit den Betroffenen erörtert werden.
Sauberkeit
In der Kunststraße und Fressgasse prüft der Eigenbetrieb Stadtraumservice, ob weitere Abfallbehälter nahe der neuen Aufenthaltsbereiche angebracht werden können. Hierzu könnten bereits bestehende Rohrständer der Beschilderung verwendet werden. Mit der vollständigen Schließung der Schranke in der neuen Fußgängerzone P1/Q1 und E1/F1 können an dieser Stelle analog zum Plankenkopf temporäre Müllbehälter aufgestellt werden.
Banner und Beschilderung
Verkehrliche Hinweistafeln an fünf Standorten zur geänderten Verkehrsführung sind bereits geändert worden. Gemeinsam mit dem Handel entwickelte neue Hinweisbanner an mehreren Standorten in der City und am Stadteingang vermitteln so positive Botschaften zum Einkaufen in der City und laden zum Verweilen in Mannheim ein.
Hintergrund:
Durch Herausnahme des Durchgangsverkehrs in der Fressgasse und Kunststraße wurden im Rahmen des Projekts „Neue Wege – Mehr erleben in der City“ und dem damit verbundenen Verkehrsversuch neue öffentliche Begegnungsräume geschaffen und dem Menschen Vorrang vor Autos gegeben. Mannheims erste reine Fahrradstraße in der Markstraße unterbindet die Durchfahrt für Kraftfahrzeuge über die verlängerten Planken und sorgt damit für eine verbesserte Querung für Radfahrende zwischen Kurpfalzbrücke und Schloss. Für ein Jahr wird so getestet, wie unsere Stadt zu einem attraktiven Aufenthaltsort mit viel Grün
Entwickelt werden kann.
Mehr Informationen unter www.mannheim.de/lebenswerteinnenstadt.
Quelle: Stadt Mannheim