Traditionell am 6. Januar hat der Neujahrsempfang der Stadt Mannheim stattgefunden. Es war der 25. seiner Art und er bot unter dem Titel „MANNHEIM MITEINANDER“ mit dem Themenschwerpunkt „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ über 8.000 Besucherinnen und Besuchern Gelegenheit, sich zu aktuellen Mannheimer Themen zu informieren, miteinander ins Gespräch zu kommen und durch Musik, Sport und Tanz unterhalten zu werden.
In den Ausstellungsbereichen und auf mehreren Bühnen haben sich rund 250 Vereine, Verbände, Organisationen, Hochschulen und städtische Einrichtungen mit über 1.400 Mitwirkenden präsentiert.
Bei der Ausstellung gab es Angebote für alle Altersgruppen und Interessen. So wurde der Mehrgenerationenspielplatz Rheinau als Beispiel für ein Beteiligungsprojekt präsentiert, Neighbourhood Dating sollte den Austausch stärken und es gab „Gemeinsames Singen“ mit dem Chorleiter der Musikschule sowie einen generationsübergreifenden Auftritt mit Jugendlichen und der Seniorensportgruppe. Es wurden unter anderem die Jubiläen 50 Jahre BUGA und 50 Jahre Fußgängerzone gefeiert, das Nationaltheater hat Einblicke in die Theaterkunst geboten und Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums haben über innovative Behandlungsmethoden informiert.
Der Festakt im nahezu komplett gefüllten Mozartsaal wurde von Filmemacherin Merve Uslu-Ersoy und Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye moderiert. Im Zentrum stand die Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Christian Specht. Darin blickte er zunächst auf das herausfordernde vergangene Jahr zurück. Er erinnerte an den 31. Mai, an dem der Polizist Rouven Laur bei einem Einsatz auf dem Marktplatz so schwer verletzt wurde, dass er wenig später verstarb, und an insgesamt 100 Demonstrationen zum Nahostkonflikt. Specht lud alle Mannheimer Gruppen und Initiativen, die sich für die Situation im Nahen Osten einsetzen, zum Gespräch ein.
Während seiner Rede bat der Oberbürgermeister Mohammad Alsaadi auf die Bühne, der in Syrien geboren und 2024 in Mannheim eingebürgert wurde. Dieser verlieh seiner Dankbarkeit für seine Aufnahme und Integration in Deutschland Ausdruck.
W E R B U N G
Im Anschluss daran führte der Oberbürgermeister aus, welche Konsequenzen der Mitte Dezember aufgestellte Doppelhaushalt 2025/26 hat. So soll 2025 beispielsweise eine tragfähige Perspektive für das Stadthaus N 1 mit Einbeziehung der Stadtbibliothek entwickelt werden. Trotz aller Herausforderungen ist sich Specht jedoch sicher, dass Mannheim allen Grund hat, mit Mut und Zuversicht auf das neue Jahr zu blicken: „Mit gegenseitiger Wertschätzung füreinander können wir Differenzen überbrücken, schwierige Situationen meistern und unsere Stadt als das erhalten, was wir uns von ihr erhoffen: Heimat zu sein für alle, die sich ein respektvolles Zusammenleben wünschen und unsere gemeinsamen Regeln und Werte achten, aber auch Heimat für erfolgreiche, wettbewerbsfähige Unternehmen und Existenzgründer.“
Nach der Rede des Oberbürgermeisters [ PDF-zum Lesen ] gab es eine Keynote zum Thema „Miteinander aus der Einsamkeit“ von Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, Vorstandsvorsitzender des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI). Er ging darin unter anderen den Fragen nach, was Einsamkeit ist, wer einsam ist, und welche Auswirkungen Einsamkeit auf die Gesundheit hat. Außerdem zeigte er die Angebote des ZI zum Thema Einsamkeit auf. Die Diskrepanz zwischen dem Potenzial für soziale Interaktion und dem tatsächlichen Erleben von Einsamkeit sei alarmierend und erfordere eine tiefere Auseinandersetzung mit den zugrundeliegenden Faktoren, so Meyer-Lindenberg. Einsamkeit könne unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialem Status jeden treffen, führte er aus. Allerdings gebe es Gruppen, die besonders anfällig seien, wozu Ältere, junge Erwachsene, Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie Alleinerziehende und Singles gehörten. Einsamkeit habe gravierende Auswirkungen auf die körperliche und die psychische Gesundheit. „Insgesamt ist Einsamkeit dabei für die Gesundheit ungefähr so schädlich wie 15 Zigaretten pro Tag“, sagte Meyer-Lindenberg. In Bezug auf die Situation in Mannheim seien kommunale Initiativen entscheidend für den Abbau von Einsamkeit. Das ZI beschäftige sich zudem intensiv mit der Erforschung von Grünflächen und Natur auf die psychische Gesundheit. Deshalb soll das Therapiegebäude in J 5 auch mit einer Fassadenbegrünung versehen werden.
Ein weiterer Höhepunkt des Festakts war die Ehrung von zehn Personen und Vereinen durch Oberbürgermeister Christian Specht für ihr ehrenamtliches Engagement. Das künstlerische Programm wurde vom Kinder- und Jugendchor am Nationaltheater Mannheim, vom Tanzensemble des Nationaltheaters Mannheim sowie vom Aramis Orchester gestaltet.
Die Stadt Mannheim dankt der MVV Energie AG, der m:con – mannheim:congress GmbH, der GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, der Stadtmarketing Mannheim GmbH, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, der RNF Pro GmbH, der Privatbrauerei Eichbaum GmbH & Co. KG, der Coca-Cola European Partners Deutschland GmbH und der Mineralbrunnen Teinach GmbH für die Unterstützung des Neujahrsempfangs.