Am 22. Oktober 1940 wurden mehr als 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland gewaltsam ins südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Die meisten von ihnen wurden in den folgenden Jahren von den Nazis ermordet. Den Opfern dieser schrecklichen Verbrechen gedachten nun mehrere badische Städte gemeinsam mit Vertretungen der Jüdischen Gemeinde auf dem Friedhof Gurs – darunter auch die Stadt Mannheim.
„Auch wenn dieses Verbrechen vor mehr als 80 Jahren stattgefunden hat, hat es heute nichts von seinem Schrecken verloren. Wir halten die Erinnerung wach und tragen sie mit Verantwortung in die Zukunft. Extremismus, Rassismus und Antisemitismus dürfen nicht unwidersprochen bleiben – zu keiner Zeit an keinem Ort“, bewertet Bürgermeister Ralf Eisenhauer, der in Vertretung des Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz an der Gedenkveranstaltung teilnahm, die Ereignisse.
Die Zeremonie wird von der Stadt Karlsruhe organisiert, die die Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft Gurs innehat. Insgesamt 16 badische Städte sowie der Bezirksverband Pfalz haben sich hier zusammengetan, um jährlich dem Tag der Deportation auf dem Friedhof Gurs zu gedenken.