Teilnehmer der Bewegung „Natur im Garten“ tauschten sich mit Oberbürgermeister Dr. Pöltl über ökologische Garten- und Landschaftspflege aus
Ende Juli 2020 besuchte eine Delegation aus dem österreichischen Bundesland Niederösterreich Schwetzingen. Die Teilnehmer der Delegation gehörten der im Jahr 1999 gegründeten Bewegung „Natur im Garten“ an. „Natur im Garten“, das seinen Sitz in der österreichischen Gartenstadt Tulln an der Donau* hat, verfolgt die Grundidee eines „Gärtnerns mit der Natur“. Die Kernkriterien von „Natur im Garten“ wurden schon bei der Gründung festgelegt: Gärtnern ohne Kunstdünger, Pestizide und Torf. Mit der Bewegung „Natur im Garten“ soll die Vielfalt im Garten gefördert werden. Initiator der Bewegung ist der damalige Umweltlandesrat Wolfgang Sobotka. Seither ist es dem Land Niederösterreich gelungen, eine Gartenbewegung zu einer unverzichtbaren Plattform für naturnahes und ökologisches Gärtnern im privaten Bereich wie auch in öffentlichen Grünbereichen Niederösterreichs aufzubauen.
Oberbürgermeister Dr. René Pöltl ist seit Jahren auch Präsident der Gartenakademie Baden-Württemberg, die sich ebenfalls mit dem naturnahen und pestizidfreien Gärtnern befasst und enge Kontakte zu „Natur im Garten“ pflegt. Auch die Stadt Schwetzingen versucht seit Jahren, den Einsatz von Pestiziden bei der Bewirtschaftung der städtischen Grünflächen zu reduzieren und hat das klare Ziel, künftig ohne Pestizideinsatz auszukommen. Umso mehr freute sich OB Dr. Pöltl, dass er die österreichische Delegation in Schwetzingen begrüßen konnte. Angeführt wurde die Delegation vom Präsidenten des österreichischen Nationalrats Wolfgang Sobotka und vom niederösterreichischen Landesrat Martin Eichtinger.
Bei ihrem Besuch erhielt die österreichische Delegation zunächst eine Führung durch den Schwetzinger Schlossgarten. Die Führung wurde von Prof. Dr. Harmut Troll durchgeführt – seinerseits Österreicher -, der bei den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg den Bereich Historische Gärten leitet und ausgewiesener Experte und Kenner des Schwetzinger Schlossgartens ist. Die Besucher aus Österreich waren sehr begeistert von der einmaligen historischen Gartenanlage. Im Anschluss erfolgte ein reger Austausch über die Natur im Garten-Bewegung und ihre Ziele. OB Dr. Pöltl konnte von den Erfolgen der Stadt Schwetzingen in der naturnahen Pflege der stadteigenen Grünflächen durch die Stadtgärtnerei berichten, etwa durch den Einsatz eines Dampfgeräts zur Bekämpfung von Unkraut, durch die Bekämpfung von Blattläusen auf den Kaiserlinden am Schlossplatz mittels Wasserspülung, durch die Anlage neuer Blühflächen für Insekten oder durch die anstehende Pflanzaktion von 1.000 neuen Bäumen im Stadtgebiet. Dabei waren sich alle Beteiligten einig, dass es gemeinsames Ziel ist, den Einsatz von Kunstdünger, Pestiziden und Torf bei der Bewirtschaftung und Pflege von gärtnerischen Flächen zu beenden. Die Stadt Schwetzingen möchte hier künftig eng mit der Bewegung „Natur im Garten“ kooperieren und von deren Kompetenzen profitieren.
*in Tulln befindet sich auch Die GARTEN TULLN , eine im Jahr 2008 als Landesgartenschau eröffnete Gartenlandschaft, die 70 rein ökologisch gepflegte, extravagante Schaugärten umfasst