Patrick-Henry-Village:
BImA-Vorstand Fietz: Masterplan sehr überzeugend / OB: BImA starke Partnerin für bezahlbaren Wohnraum
Die Stadt Heidelberg und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) wollen gemeinsam möglichst schnell die ehemalige US-Fläche Patrick-Henry-Village (PHV) entwickeln. Auf der Grundlage des dafür bereits vom Heidelberger Gemeinderat beschlossenen dynamischen Masterplans der Internationalen Bauausstellung (IBA) wird die BImA als Eigentümerin der Liegenschaft im Heidelberger Süden jetzt damit beginnen, auf den ersten Flächen neuen Wohnraum zu schaffen.
Dafür will sie Teile des vorhandenen Wohnungsbestands selbst sanieren und umbauen lassen, um sie zu vermieten. Die BImA als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes wird auf zwei großen Baufeldern im Südteil des PHV mehrere hundert Mietwohnungen sanieren beziehungsweise neu errichten lassen. Diese sollen im Eigentum der Bundesanstalt bleiben.
„Wir finden den Masterplan sehr überzeugend und setzen darauf, dass er so schnell wie möglich umgesetzt wird. Zeitliche Verzögerungen bei der Schaffung von neuem Wohnraum möchten wir vermeiden“, erklärt BImA-Vorstandsmitglied Paul Johannes Fietz Die Wohnungen werden im Rahmen der Wohnungsfürsorge des Bundes vor allem Bundesbediensteten und ihren Familien zur Verfügung gestellt. Werden sie dafür nicht in vollem Umfang benötigt, werden sie auf dem freien Markt angeboten. „Damit leistet die BImA einen aktiven Beitrag, um die aktuellen wohnungspolitischen Herausforderungen zu bewältigen“, so Fietz.
Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner betont: „Ich freue mich, dass die Entwicklung von PHV jetzt startet. Bereits im Jahr 2022 sollen die ersten Pionierbewohner in den neuen Stadtteil einziehen. Mit der BImA haben wir eine sehr starke Partnerin bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum als Mitentwicklerin an unserer Seite. Der dynamische Masterplan von Stadt und IBA bietet eine hervorragende Perspektive für die Entwicklung von PHV zu einem Zukunftsstadtteil. Es ist ein starkes Signal, dass die BImA von der hohen Qualität des Masterplans überzeugt ist und diesen mitumsetzt.“
Wohnquartier mit hohem Anspruch
Bislang befinden sich auf den Flächen dreistöckige Häuserzeilen aus den 1950er-Jahren, die derzeit leer stehen. Die meisten von ihnen sind in einem guten Zustand, da die US-Armee die Gebäude zwischen 1994 und 2004 sanieren ließ. Jetzt werden die Wohnungen instandgesetzt und teilweise um ein zusätzliches Geschoss aufgestockt. Die BImA plant zudem, einige Häuser noch zu verändern oder durch neue zu ersetzen, mit Wohnungsgrößen von zwei bis zu fünf Zimmern. In den Erdgeschossen sind außerdem auch Kinderbetreuungseinrichtungen, Geschäfte, Praxen oder Büros vorgesehen. Zwischen den Häuserzeilen sollen öffentliche Grünflächen mitsamt Sport- und Spielplätzen entstehen.
Das Ergebnis wird eine vielfältige Mischung von Nutzungen und Bauformen sein. Damit werden die städtebaulichen Ziele verwirklicht, die die Stadt Heidelberg und die Internationale Bauausstellung (IBA) im dynamischen Masterplan entwickelt haben. Die BImA arbeitet dabei eng mit der Stadt Heidelberg und mit dem Staatlichen Hochbauamt Heidelberg zusammen, das die Baumaßnahmen in mehreren Bauabschnitten ausführen lassen wird. Bereits 2021 sollen die Bauarbeiten beginnen, bis 2026 die meisten Gebäude fertig sein. 2022 will die BImA die ersten Wohnungen vermieten.
Neben den beiden Baufeldern im Süden möchte die Bundesanstalt noch auf einer weiteren Fläche im Patrick-Henry-Village aktiv werden: der ehemaligen Offizierssiedlung im Norden. Auch dort will die BImA große Teile der vorhandenen Häuser erhalten und die Grundstücke und Gebäude schnellstmöglich wieder in Nutzung bringen. Die Planungen dazu sollen ebenfalls zeitnah beginnen.
Zum Hintergrund
Für die ehemalige US-Wohnsiedlung ist eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen der BImA und der Stadt Heidelberg vorgesehen. Heidelbergs Bürgermeister Hans-Jürgen Heiß und BImA-Vorstandsmitglied Fietz unterzeichneten auf der internationalen Immobilienmesse EXPO REAL bereits im Oktober 2019 eine Vereinbarung fürdie gemeinsame bauliche Entwicklung dieser knapp 100 Hektar großen Fläche. Im Zuge der Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen spielt dabei insbesondere die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum eine wichtige Rolle.
Der dynamische Masterplan
Der dynamische Masterplan wurde gemeinsam durch die Stadt Heidelberg und die Internationale Bauausstellung (IBA) Heidelberg unter Einbeziehung international renommierter Städtebauer und verschiedener Fachplaner, verbunden mit einer Beteiligung der Bürgerschaft, erarbeitet und anschließend vom Heidelberger Gemeinderat beschlossen.
„Vitaler, heterogener, grüner“ ist der Leitgedanke des neuen Stadtteils. Er wird mit zukunftsfähigen Wohn- und Arbeitstypologien, innovativen Freiraum- und Mobilitätskonzepten, einer klimaneutralen Energieversorgung sowie dem intelligenten und gesellschaftlich verantwortlichen Einsatz digitaler Technologien Antworten auf drängende Zukunftsfragen geben. Hierfür wurden fünf Quartierstypen mit unterschiedlichen Identitäten entwickelt, die oftmals Neu- und Bestandsbauten der US-amerikanischen Wohnsiedlung mischen. Ein zentraler Park mit einem See zum Wassermanagement im Zentrum, Vielfalt in der Architektur und bei der Nutzung von Gebäuden, die Produktion von Nahrungsmitteln und Energie direkt im Quartier – das sind nur einige Aspekte des ganzheitlichen Ansatzes. Dank Quartiersgaragen in Randlage sind der öffentliche Raum und die Quartiere fußgängerfreundlich und stellplatzfrei geplant.