Teilbereich der Konversionsfläche soll temporär für Veranstaltungen genutzt werden
Die Stadt Heidelberg entwickelt die Konversionsfläche Patrick-Henry-Village (PHV) gemeinsam mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg und weiteren Partnern zu einer „Wissensstadt der Zukunft“. Im nächsten Schritt werden in den kommenden Monaten die bestehenden Planungen in einem dynamischen Masterplan unter Einbeziehung von externen Experten konkretisiert. Der Prozess wird von der IBA Heidelberg in enger Abstimmung mit der Stadt Heidelberg koordiniert. Der Masterplan wird dann voraussichtlich im ersten Quartal 2020 die Grundlage für die weiteren politischen Entscheidungen und die Bürgerbeteiligung bilden. Darüber ist der Gemeinderat in seiner Sitzung am 9. Mai 2019 informiert worden.
Der südliche Bereich von PHV soll der Öffentlichkeit zugleich zeitlich befristet für Veranstaltungen unterschiedlicher Art zugänglich gemacht werden. Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen. Ein Teilbereich der Fläche soll auf diese Weise für die Bürgerinnen und Bürger erlebbar gemacht werden. Beispielsweise soll das Metropolink-Festival für urbane Kunst vom 5. bis 20. Juli 2019 ebenso im südlichen Bereich von PHV stattfinden wie die Fachkonferenz der IBA Heidelberg, das IBA_LAB N°7, zum Thema „Digitale Stadt?“ am 20. und 21. September 2019 oder das Bürgerfest der Stadt Heidelberg im Januar 2020. Zudem sind für die Bürgerinnen und Bürger verschiedene Informationsveranstaltungen und Themenabende zu PHV vorgesehen.
„Insbesondere in den Themen zukunftsweisende Mobilität, ökologische Nachhaltigkeit (Stoffkreisläufe) und Digitalisierung machen wir erfreuliche Fortschritte. Jetzt wollen wir aber zeitgleich zur Planung das Gelände für die Heidelbergerinnen und Heidelberger nutzbar machen, es quasi in Betrieb nehmen“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
„Wissensstadt der Zukunft“
Grundlage für den weiteren Prozess bildet die Entwicklungsvision von KCAP Architects & Planners: „PHVision“ setzt auf die digitale Zukunft, neue Synergien von Wirtschaft und Wissenschaft, einen „Multi-Mobilitäts-Ansatz“, innovative Orte der Bildung, zukunftsweisende Wohn- und Arbeitsumgebungen und Versorgungssysteme sowie attraktive Freiräume. Die Ergebnisse von „PHVision“ werden nun durch vertiefende Untersuchungen von Experten in fünf Themenbereichen weiterentwickelt:
- Stadtbau-Typologien und Architektur (bogevischs buero, München)
- Programmatische Profilierung und Nutzungsmischung (INITIALDESIGN, Berlin, mit Arup)
- Freiraum und produktive Stadtlandschaft (Studio Dreiseitl, Überlingen, mit Fraunhofer ISE)
- Multimobilität (urban standards, München, mit BuroHappold Engineering)
- Digitale Stadt (AIT, Wien)
Im Rahmen der beauftragten Untersuchungen finden Workshops zur Vertiefung der Planungen mit Vertretern der beauftragten Büros, der Stadtverwaltung, der IBA und KCAP statt. Für die Bürgerbeteiligung im weiteren Verlauf soll angesichts der Größe und Komplexität des Planungsprozesses ein spezielles Verfahren erarbeitet und vom Gemeinderat beschlossen werden.
Prof. Michael Braum, Geschäftsführender Direktor der IBA Heidelberg: „Der Anspruch der Stadt Heidelberg und der IBA an die Planungen der Fläche ist hoch. Daher konnten wir – wie auch schon bei der Phase Null – international renommierte Planungsbüros für PHVision gewinnen. Der Prozess sorgt spürbar für Interesse.“
Die Fläche Patrick-Henry-Village befindet sich derzeit im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Diese unterstützt grundsätzlich die Aktivierung der Fläche. Wegen des Ankunftszentrums des Landes für Menschen auf der Flucht auf einer Teilfläche von PHV sollen sich Zwischennutzungen für Veranstaltungen auf den südlichen Bereich beschränken.