Mannheim, auch Quadratestadt genannt, ist nicht wie ein Quadrat im Geometrischen sinne aufgebaut, es ist damit die Innenstadt von Mannheim gemeint.
Wieso Quadratestadt?
Als Friedrich IV von der Pfalz im Jahre 1606 den Grundstein für die Zitadelle Friedrichsburg legte, gab er dem holändischen Festungsarchitekten Bartel Janson den Auftrag, eine zur Zitadelle angrenzenden Stadt zu planen. Zu dieser Zeit waren die idealen Stadtplanung durch militärische Aspekte sehr stark geprägt. Bis ins Jahr 1684 hatte die Innenstadt Mannheims Straßennamen. Nur nannte man diese Sraßen Gasse (im altdeutschen Gasz). Ab diesem Jahr wurden sie Straßen in Nummerierungen unterteilt, aber die Einwohner hielten an den Straßennamen weiterhin fest. Die Friedrichsburg, die vom Schloss bis zu den Planken reichte, war bis zum 18 Jahrhundert von dieser Nummerierung ausgeschlossen. Erst im 18. Jahrhundert wurde dieses Gebiet in die Stadt mit einbezogen, wodurch sich dann auch die Nummerierungen änderten.
Während des Pfälsischen Erbfolgekrieg im Jahr 1689, in dem Mannheim durch die Franzosen zerstört wurde, wurde beim Wiederaufbau der Stadt die Nummerierung bei behalten. In den 1730er wurde Mannheim neu Vermessen und durch diese Vermessung wurden die Quadrate zum ersten mal mit Buchstaben bezeichnet. Die heutige Bezifferung wie sie es gibt, wurde im Jahr 1811 eingeführt, denn die Nummerierung passte nicht mehr zu der Ausdehnung Mannheims.
144 Quadrate hat die Innenstadt Mannheims, die sich nach einem einfachen Schema richten.
- Die Kurpfalzstraße, die vom Schloss in richtung Kurpfalzbrücke führt, bildet die Mittelachse der Innenstadt und teilt diese in einen linken und einen rechten Bereich.
- Die Buchstaben A-K haben die horizontalen Reihen der linken Seite beginnend am Schloss.
- Die Reihen der rechten Seite haben die Nummerierung von L-U.
- Den Abstand der Quadrate, geben die Nummern innerhalb der Reihen, von der Kurpfalzstraße an.
- Sucht man nun zum Beispiel G1 (Marktplatz), muss man wie folgt vorgehen. Der Buchstabe G liegt zwischen A und K, von der Kurpfalzstraße gesehen auf der linken Seite. G ist der siebte Buchstabe zwischen A und K, so liegt das Quadrat in der 7. Reihe vom Schloss aus gesehen. Die 1 nach dem G bedeutet, dass es das erste erste Quadrat nach der Mitte ist, und somt direkt an der Kurpfalzstraße liegt.
- Es giebt überwiegend 7 Quadrate je Buchstabe, je nach Lage und Größe kann die Anzahl der Quadraten auch abweichen.
- Die Reihe A auf der linken Seite besteht aus 5 Quadrate und die Reihe C besteht aus 8 Quadraten.
- Auf der rechte Seite bestehen die Reihen S, T und U aus 6 Quadraten und die Reihe L, welche nördlich und südlich der Bismarkstraße verläuft, zählt daher 15 Quadrate.
An der dem Schloss zugwandten Ecke, beginnen die Hausnummern des jeweiligen Quadrates.
- Die auf der linken Seite liegenden Buchstaben A- K verlaufen im Uhrzeigersinn um das Quadrat und die auf der rechten Seite liegenden Buchstaben K bis U verlaufen gegen den Uhrzeigersinn.
Angeblich hatten die kurfürstlichen Stadtplaner bei der Feststellung der Hausnummersystematig folgende bildliche Vorstellung. Sie stellten sich vor, dass das Schloss ein Springbrunnen wäre und die Fotänen mitten in den Quadraten A1 bis zu K1 und U1 hoch springt. Das Herunterschießende Wasser seien dann die Quadrate. Demzufolge wöre der Drehsin links der Fontäne linksherum und recht der Fontäne rechtsherum. Zu den besseren Quadraten der Stadt Mannheim gehörten die A Quadrate. Dort wohnten die Reicheren Leute wie z.B. Friedrich Engelhorn, der Gründer der BASF.