Schnäpse kennen sicherlich die meisten Menschen. Damit sind alkoholische Getränke gemeint, die mit Hilfe der Destillation hergestellt werden. Solche Schnäpse haben häufig einen hohen Alkoholgehalt und sind oft klar und farblos. Abhängig von der Sorte und dem Herstellungsverfahren kann der Alkoholgehalt aber variieren.
Umgangsprachlich wird ein Schnaps auch als “Kurzer” bezeichnet und man trinkt ihn dann aus einem kleinen (Schnaps-)Glas, dem “Pinnken”, in einem Zug aus. Auch Liköre gehören zum Sammelbegriff Schnaps. Sie unterscheiden sich aber dadurch, dass Ethanol und Zucker sowie Früchte oder Cremes dazu kommen können. Kräuterliköre und Magenbitter werden gerne nach üppigen Mahlzeiten gereicht, während andere Liköre und auch Schnäpse als Basis für Cocktails dienen können. Die Welt der Spirituosen ist sehr vielfältig und neben den altbekannten “Kurzen” gibt es auch einige andere nationale Spezialitäten, die zur Zeit sehr im Trend liegen.
Schnäpse und ihr altbackenes Stammtisch-Image
Vielen deutschen Schnäpsen sagte man ein gewisses Stammtisch-Image nach. Man assoziiert gerne Schnäpse mit älteren, Bier trinkenden Kneipengängern. Aber diese deutschen Spirituosenarten sind mittlerweile auch bei jüngeren Menschen sehr gefragt, da sie u.a. modern präsentiert werden. Dieser Imagewechsel ist schon recht beeindruckend.
Die Auswahl an Produkten sah bei einigen deutschen Brennereien bis vor kurzem noch durchaus mickrig aus. Es wurde neben Kirschwasser und anderen Obstbränden nicht viel anderes angeboten. Bei den Älteren eben durchaus als schöner „Absacker“ nach den Mahlzeiten beliebt, war der deutsche, „altbackene“ Schnaps bei Jüngeren eher nicht gerne gesehen.
Moderne Art der Präsentation von Schnäpsen
Jedoch wandelten sich die Produktpaletten der regionalen, deutschen Hersteller in letzter Zeit erheblich und Schnaps aus der Region ist dadurch gefragt und recht beliebt geworden. Ebenso beschäftigen sich immer mehr Destillen mit internationalen Klassikern, wie zum Beispiel Gin oder Wodka und kreieren daraus etwas eigenes.
Nachfolgend eine Auflistung der beliebtesten deutschen Spirituosen:
- Magenbitter
- Halbbitter
- Wodka
- Weinbrand
- Korn
- Obstbrände
- Eierlikör
- Kräuterlikör
- Sahnelikör
- Whiskey
- Gin
Deutschland und seine lange Tradition bei der Herstellung von Spirituosen
Das viele Brennereien zur Zeit recht erfolgreich sind, liegt nicht zuletzt an dem umfangreichen Wissen in Bezug auf die Spirituosenherstellung in Deutschland. Hier soll es mehr als 18.000 Brennereien geben, die über eine lange Tradition verfügen. Man sagt, dass die älteste Destillerie in Deutschland die „Schlitzer Korn- und Edelobstbrennerei GmbH“ in Osthessen ist. Sie soll schon seit 1585 Alkohol brennen.
Ebenfalls ist die Rede davon, das keine Region weltweit so professionell im destillieren ist, wie in Süddeutschland. Erstaunlich, dass viele Deutsche davon aber noch nie etwas gehört haben. International ist dies nämlich durchaus bekannt. Ein bekannter und als bester Barkeeper Deutschlands ausgezeichneter Barmanager aus Berlin behauptet sogar, dass deutsche Wodkas sowie Gins ihren ausländischen Konkurrenten um nichts nachstehen würden.
Natürlich trägt zu dem Erfolg der deutschen Spirituosen die sehr gute Qualität bei. Aber ebenso spielt die individuelle Herkunft der Produkte eine große Rolle. Dadurch, dass in vielen unterschiedlichen Regionen von Deutschland verschieden gute Schnäpse gebrannt werden, spielt die Regionalität von Spirituosen auch international eine immer wichtiger werdende Rolle. Oft bekommt man besondere regionale Schnäpse auch nach wie vor noch im Tante-Emma-Laden oder lokalem Fachgeschäft.