Waldbesucher werden um besondere Umsicht gebeten
„Seit Wochen ist bei uns kaum mehr Regen gefallen. Und der wenige Regen, ist sofort wieder verdunstet“, erläutert Diana Neuhauser vom Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises. Durch die anhaltende Hitze und die direkte Sonneneinstrahlung wird jeder Tropfen Feuchtigkeit aus dem Waldboden, dem Laub und der Vegetation gezogen. Fällt nun ein Funke auf den ausgetrockneten Boden, ist es wahrscheinlich, dass sich ein Feuer entwickelt und rasant ausbreitet. „Im Rheintal herrscht bereits die höchste Waldbrandstufe, aber auch im restlichen Rhein-Neckar-Kreis sieht es nach dem Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes kaum besser aus“, sagt die Expertin des Kreisforstamtes.
2020 folgt dem Trend der letzten Jahre und weist erneut mehr zu trockenen als zu feuchte Monate auf. Die Bodenwasserspeicher haben keine Chance sich aufzufüllen. Den Pflanzen stehen keine Wasserreserven zu Verfügung. Vielerorts herrscht, laut dem Dürremonitor des Helmholtz Instituts, bis in 1,80 Meter Bodentiefe extreme Dürre. Schon jetzt verfärben sich viele Baumarten braun und beginnen ihre Blätter abzuwerfen. Das ist ein Schutzmechanismus, der verhindert, dass die Bäume zusätzlich Wasser verdunsten und vertrocknen. Fraglich ist nur, wie lange ein Baum mit solchen Extremen zurechtkommt.
„Auch wenn viele Menschen die wunderschönen Spätsommertage so lieben: Die Natur dürstet nach Feuchtigkeit und die Bäume reagieren entsprechend. Äste, Kronenteile oder sogar ganze Kronen können vertrocknen und stellen eine große Gefahr für Waldbesucher dar. Diese Trockenäste können ohne Vorwarnung herunterfallen und große Schäden verursachen“, warnt Neuhauser. Das Kreisforstamt bittet alle Waldbesucherinnen und Waldbesucher, besonders umsichtig zu sein, keine potentiellen Zündquellen wie Zigarettenstummel oder Glasscherben im Wald zu hinterlassen und die Waldwege nicht zu verlassen. Darüber hinaus gilt vom 1. März bis 31. Oktober ein generelles Rauchverbot im Wald.
Weitere Informationen zur Trockenheit im Wald gibt es auf der Homepage des Deutschen Wetterdienstes unter www.dwd.de und dem Dürremonitor des Helmholtz-Instituts unter https://www.ufz.de/index.php?de=37937.