Mit frischer Energie in die Vorbereitung: Cheftrainer Sebastian Hinze sitzt tiefgebräunt auf dem Podium bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz der Rhein-Neckar Löwen.
Er sei froh, hier sitzen und sagen zu können: „Es ist schön, dass ich merke: Ich sitze hier mit derselben Energie wie letztes Jahr. Ich glaube, dass diese Energie, die wir letzte Saison auf die Platte gebracht haben, von allen gelebt werden muss.“
Eine Ansage, in der die Rhein-Neckar Löwen direkt das Motto für die Spielzeit 2023/24 wiederfinden und die verkörpert wird von den vier Neuzugängen, die zwischen dem Chefcoach und Geschäftsführerin Jennifer Kettemann sitzen. Arnor Snaer Oskarsson, Gustav Davidsson, Steven Plucnar Jacobsen und Jon Lindenchrone Andersen bringen laut Hinze alles mit, um gestandene Bundesliga-Spieler zu werden. Neben den spielerischen und körperlichen Voraussetzungen habe man größten Wert gelegt auf Einstellung: „Die Grundidee war es, Spieler mit einer hohen Mentalität zu verpflichten, die Bock haben auf Handball und Bock auf die Löwen.“
Die Lust sieht und hört man allen Vieren direkt an. Unter der Woche meldeten sie sich bei den Betreuern an, wollten sich schon im Vorfeld des ersten Pressetermins und der ersten Aktivitäten mit der Mannschaft das Trainingszentrum in Kronau anschauen. Hier, wo auch die Löwen-Auftaktveranstaltung am Donnerstagvormittag über die Bühne geht, werden in den nächsten Tagen und Wochen die Grundlagen geschaffen für das, was sich Sebastian Hinze von der kommenden Saison wünscht: „Wir wollen hier eine Kultur haben, dass wir sagen: Wir wollen maximalen Erfolg. Von daher ist für mich nicht die Platzierung entscheidend, die wir jetzt als Ziel raushauen, sondern wie wir hier arbeiten und wie wir in jedem Spiel auftreten.“
Konkret geworden ist zuvor Jennifer Kettemann: „Sich für Europa qualifizieren“ sei das Ziel für die Spielzeit 23/24, das sei genauso realistisch wie ambitioniert, sind sich der Trainer und die Geschäftsführerin einig. Qualifizieren können sich die Löwen auf drei Wegen: Über den DHB-Pokal, über die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga – und natürlich über die Euro League selbst. Sollte man die erste Quali-Runde überstehen und danach den Durchmarsch bis zum Titel schaffen, hätte man damit automatisch das nächste Euro-League-Ticket für 24/25 gelöst. Eine Vision, die Sebastian Hinze auf der einen Seite begrüßt. Auf der anderen Seite sind für ihn solche Dinge ganz, ganz weit in der Zukunft. Er möchte jetzt erst einmal ran an die Arbeit, freut sich riesig, loszulegen mit dem neuen Kader, zu dem neben dem skandinavischen Quartett auch die Leih-Rückkehrer Philipp Ahouansou und Lion Zacharias gehören – und zwei von vier Langzeitverletzten.
Halil Jaganjac, der die Dreiviertelsaison 22/23 wegen einer Schulterverletzung verpasst hat, und Joel Birlehm, der die letzten Saisonspiele wegen einer Handverletzung aussetzen musste, werden direkt einsteigen in die Vorbereitung. So fehlen zum Trainingsauftakt am Sonntag Uwe Gensheimer und Magnus Grupe (beide Knie). Für den Rest geht es nach den zwei Tagen Leistungsdiagnostik am Sonntag erstmals in der Halle zur Sache. „Ich freue mich riesig darauf, endlich die Mannschaft kennenzulernen und loszulegen mit dem Training“, sagt Gustav Davidsson. Der Isländer Arnor Snaer Oskarsson kämpft noch ein wenig mit dem deutschen Hitze-Sommer, möchte sich in der stärksten Liga der Welt behaupten. Das Dänen-Duo Plucnar / Lindenchrone spricht unisono vom nächsten Karriereschritt, den sie mit dem Wechsel zu den Löwen anstreben. Beide sind auf beiden Seiten des Feldes, also offensiv wie defensiv, gleich stark einzuschätzen und damit prototypische Spieler für das System Hinze.
Aufgeladen mit sehr viel positiver Energie geht es nun in die ersten Trainingstage. Positiv sind derweil auch die Nachrichten in Sachen Vorverkauf: Für die BGV-Saisoneröffnung am 26. Juli auf der BUGA23 in Mannheim sind mehr als 1300 Tickets weggegangen. Der Dauerkarten-Vorverkauf liegt jetzt schon mehr als 350 Stück über dem Stand der Vorsaison, steuert auf die 3000er-Marke zu. Es scheint ganz so, als übertrage sich die Energie von der Trainingshalle und vom Spielfeld auf die Fans.
Quelle: Rhein-Neckar Löwen