Neuzugang aus Frankfurt bereichert die Artenvielfalt im Zoo Heidelberg
Flink, wachsam und entfernt mit Elefanten verwandt: Das Rotschulter-Rüsselhündchen hat nicht nur das Potenzial zum Besucherliebling im Zoo Heidelberg, sondern bietet auch spannende Einblicke in die Welt der hochspezialisierten Bodenbewohner der immergrünen Wälder Ostafrikas. Zu beobachten ist es im kleinen Affenhaus bei den Schildturakos.
Wer versteckt sich denn da? Das neue Rüsselhündchen!
Was huscht da am Boden bei den Schildturakos im kleinen Affenhaus? Es ist das neue Rotschulter-Rüsselhündchen! Dieses kleine Säugetier gehört zur Familie der Rüsselspringer und ist mit seiner rüsselartigen Schnauze und den langen Hinterbeinen perfekt an das Leben am Waldboden angepasst. Mit seinen circa 500 Gramm und inklusive Schwanz bis zu 50 Zentimetern Länge wirkt es auf den ersten Blick wie eine riesige Spitzmaus, doch tatsächlich gehört es zur Tierordnung der Rüsselspringer. Diese sind mit Tenreks und Goldmullen verwandt, aber auch die Gruppe der Elefanten, Erdferkel und Seekühe ist systematisch nicht weit entfernt. „Das Rüsselhündchen ist eine spannende Tierart, die in deutschen Zoos relativ selten gezeigt wird“, so Kuratorin Sandra Reichler. „Es bietet faszinierende Einblicke in die Anpassungen an seinen Lebensraum.“ Ihre bewegliche Schnauze hilft ihnen, den Waldboden nach Insekten und anderen Wirbellosen zu durchwühlen, die sie mit ihrer langen Zunge aufnehmen. Die tagaktiven Einzelgänger sind immer auf der Hut vor zahlreichen Fressfeinden wie Schlangen oder Greifvögeln. Sie halten sogar ihre Wege im Unterholz frei von Zweigen, um bei Gefahr schnell fliehen zu können.
Waldzerstörung bedroht das Rüsselhündchen
Zwar gilt das Rotschulter-Rüsselhündchen aktuell in der Roten Liste der IUCN nicht als gefährdet, aber ihre Bestände nehmen kontinuierlich ab. Leider ist zu erwarten, dass auch diese Art bald einen Bedrohungsstatus erhält. In Ostafrika werden die immergrünen Wälder, die seinen Lebensraum bilden, durch Abholzung zerstört. „Das Rüsselhündchen steht stellvertretend für zahlreiche Tiere, die von der Zerstörung der Wälder betroffen sind“, betont
Reichler. „Mit seiner Haltung im Zoo wollen wir auf diese Probleme aufmerksam machen und die Bedeutung des Waldschutzes verdeutlichen.“
Ein einzigartiges Naturschauspiel!
Im kleinen Affenhaus teilt sich das Rüsselhündchen als Bodenbewohner das Gehege mit den Schildturakos, einer afrikanischen Vogelart mit metallisch schimmerndem Federkleid. Die Kombination aus flinken Bewegungen am Boden und dem regen Treiben in den Ästen macht diesen Bereich zu einem interessanten Schauplatz. Wer es erleben will, hat in den Vormittags- und Mittagsstunden gute Chancen, wenn das Rüsselhündchen besonders aktiv ist – ein faszinierender Einblick in das Leben eines einzigartigen Tieres.
Text und Fotos: Zoo Heidelberg / Pressemitteilung