Die Stadt Heidelberg beauftragt ein Planungsbüro mit der Erstellung eines Standortkonzeptes für den Aufbau eines Sirenennetzes. Darüber ist der Heidelberger Gemeinderat in seiner Sitzung am 9. Mai 2019 informiert worden. Zuvor hatte der Haupt- und Finanzausschuss bereits im April einstimmig einen entsprechenden Beschluss gefasst. Das Büro soll berechnen, wie viele Sirenen erforderlich wären, um das bebaute Stadtgebiet flächendeckend beschallen zu können. Die voraussichtlichen Gesamtkosten im Falle des Wiederaufbaus eines Sirenennetzes sollen ebenfalls ermittelt werden. Das Standortkonzept soll anschließend der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat als Grundlage bei der Frage dienen, ob in Heidelberg wieder ein Sirenennetz aufgebaut werden soll.
Ein Sirenennetz könnte die derzeit bestehenden Warnmöglichkeiten der Stadt Heidelberg ergänzen. Diese umfassen Rundfunk- und Lautsprecherdurchsagen, Presseinformationen, Informationen auf Internetseiten und Social-Media-Kanälen sowie Meldungen in den bundesweiten Warn-Apps NINA und Katwarn, die sich die Bürgerinnen und Bürger kostenlos auf ihre Mobiltelefone herunterladen können.
Aufgrund der veränderten Sicherheitslage in Europa nach Ende des Kalten Krieges wurde in den 90er Jahren in Deutschland das Sirenennetz durch den Bund aufgegeben und den Kommunen unentgeltlich überlassen. Nur ein geringer Teil der Kommunen hat die Sirenen auf eigene Kosten weiterbetrieben. Auch Heidelberg entschied sich zu dieser Zeit für den Abbau der 95 Zivilschutzsirenen, die das damals bebaute Gebiet abdeckten.