Weiter wird berichtet: „Die Ergebnisse sind nach Einschätzung von DAK-Vorstandschef Andreas Storm alarmierend: „Wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, rutschen immer mehr Kinder und Jugendliche in die Mediensucht, und der negative Trend kann nicht mehr gestoppt werden.“ Für die Studie wurde eine repräsentative Gruppe von 10- bis 21-Jährigen aus rund 1200 Familien zu ihrem Umgang mit digitalen Medien befragt. „
Die ARD spricht also von „Folgen der Pandemie“ meint damit wohl die Folgen der Corona-Maßnahmen. Dazu zählen Kita- und Schulschließungen ebenso wie Ausgangssperren und wie man damals sagte „Social Distancing“. Die Spielplätze waren abgesperrt und das Spielen war verboten. Sich mit den Freunden zum Spielen und Austoben treffen, war verboten. Man zwang die Kids zu Hause zubleiben. Wenig verwunderlich ist es also, dass eine vermehrte Nutzung des Smartphones und der digitalen Medien erfolgte und somit die Mediensucht bei Kindern zunahm.
Die Zahl der mediensüchtigen Kinder und Jugendlichen nimmt dramatisch zu, so die ARD.
Suchtverhalten bei Social Media bezieht sich auf eine übermäßige Nutzung von sozialen Medien, die zu einem Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten und zu negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und physische Gesundheit führen kann. Eine Person, die süchtig nach Social Media ist, kann sich ständig mit ihrem Smartphone oder Computer beschäftigen, um die neuesten Posts, Nachrichten und Benachrichtigungen zu überprüfen, auch wenn sie andere wichtige Aufgaben zu erledigen hat. Die übermäßige Nutzung von Social Media kann zu einer Verschlechterung der Schlafqualität, einer Abnahme der Konzentration, einer Zunahme von Angst und Depressionen sowie zu sozialer Isolation führen.
Die Ursachen für Suchtverhalten bei Social Media können vielfältig sein und sind oft komplex. Es gibt jedoch einige Faktoren, die dazu beitragen können, wie zum Beispiel der Wunsch, sich zu vergleichen, das Bedürfnis nach Bestätigung durch Likes und Kommentare sowie die Angst, etwas Wichtiges zu verpassen. Es sei zu erwähnen, dass nicht jeder, der soziale Medien nutzt, süchtig ist oder ein Suchtverhalten entwickelt. Eine gesunde Nutzung von Social Media kann positive Auswirkungen auf die Kommunikation, soziale Beziehungen und das Wohlbefinden haben. Es ist jedoch wichtig, bewusst mit der Nutzung umzugehen und darauf zu achten, dass die Nutzung nicht übermäßig wird und negative Auswirkungen hat. Eine Mannheimer Studie aus dem Jahr 2015 zeigte auf, dass Smartphones Kinder unter Kommunikationsstress setzen.
“Smartphone-Epidemie” und “Smartphone-Pandemie”
Anerkannte Experten wie Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer sprechen von einer “Smartphone-Epidemie” und “Smartphone-Pandemie”.
Manfred Spitzer ist ein deutscher Psychiater, Psychologe und Hirnforscher. Er wurde am 27. Mai 1958 in Lengdorf, Bayern, geboren und hat an der Universität Freiburg im Breisgau studiert. Spitzer ist bekannt für seine Arbeit auf dem Gebiet der kognitiven Neurowissenschaften und hat sich insbesondere mit den Auswirkungen digitaler Medien auf die Gehirnentwicklung und die kognitive Leistungsfähigkeit auseinandergesetzt.
Er hat zahlreiche Bücher geschrieben, darunter „Digitale Demenz: Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen“ und „Lernen: Gehirnforschung und die Schule des Lebens“. Spitzer ist auch ein gefragter Redner und hält Vorträge auf Konferenzen und Veranstaltungen rund um die Welt. Seine Arbeit und Meinungen haben in der Öffentlichkeit sowohl Zustimmung als auch Kritik hervorgerufen, insbesondere in Bezug auf seine Ansichten zu den Auswirkungen digitaler Medien auf die kognitive Entwicklung von Kindern.
Buchtipp: „Die Smartphone-Epidemie: Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft“
In diesem Buch setzt sich Spitzer kritisch mit der Nutzung von Smartphones und anderen digitalen Medien auseinander und beleuchtet die möglichen Auswirkungen auf Gesundheit, Bildung und Gesellschaft. Spitzer argumentiert, dass exzessiver Gebrauch von Smartphones und anderen digitalen Geräten negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben kann, wie zum Beispiel Schlafstörungen, Depressionen und Angstzustände.
Er diskutiert auch die Auswirkungen auf die Bildung, vornehmlich auf die Fähigkeit zum Konzentrieren und Lernen sowie die Auswirkungen auf die zwischenmenschliche Kommunikation und Gesellschaft. Das Buch hat in der Öffentlichkeit sowohl Zustimmung als auch Kritik hervorgerufen und hat dazu beigetragen, die Debatte über die Auswirkungen digitaler Medien auf unsere Gesellschaft und unser Leben zu fördern.
Video: Vortrag von Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer
Manfred Spitzer: Wussten Sie, dass Kinder durch die Smartphone-Nutzung kurzsichtig werden, Facebook depressiv macht und man in Deutschland ein Gesetz verabschieden muss, welches das Filmen von Sterbenden untersagt?
Es gibt keine offizielle „Smartphone-Pandemie“. Der Begriff „Smartphone-Pandemie“ wird von einigen Menschen verwendet, um die Idee zu vermitteln, dass die Verbreitung von Smartphones und deren Nutzung eine Art gesundheitliche Krise oder Epidemie darstellt. Einige Menschen sind besorgt über die Auswirkungen der intensiven Nutzung von Smartphones auf die psychische Gesundheit, körperliche Gesundheit und soziale Interaktion. Einige Forscher und Experten haben Studien durchgeführt und ihre Ergebnisse veröffentlicht, die darauf hindeuten, dass exzessive Smartphone-Nutzung zu Schlafstörungen, Depressionen, Angstzuständen und anderen Gesundheitsproblemen führen kann.
Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Forschungsergebnisse zu diesem Thema eindeutig sind, und es gibt auch viele positive Aspekte der Smartphone-Nutzung, wie die Verbesserung der Kommunikation, Zugang zu Informationen und Unterhaltung. Es ist wichtig, eine ausgewogene und maßvolle Nutzung von Smartphones und anderen digitalen Geräten zu fördern und gleichzeitig auf die möglichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu achten.
Text und Fotos: Robert Pastor