TECHNOSEUM, Reiss-Engelhorn-Museen und Kunsthalle Mannheim laden zum Europäischen Tag der Restaurierung
Für jede neue Ausstellung leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag: Restauratorinnen und Restauratoren sind an Museen in der Regel hinter den Kulissen tätig – der Europäische Tag der Restaurierung am Sonntag, den 15. Oktober rückt ihre Arbeit in den Vordergrund. In Mannheim geben das TECHNOSEUM, die Reiss-Engelhorn-Museen und die Kunsthalle Mannheim an diesem Tag exklusive Einblicke in ihre Werkstätten, aktuelle Konservierungsprojekte und den Arbeitsalltag – und zeigen nicht zuletzt, wie vielfältig dieses Berufsfeld ist, das sich mit dem Erhalt von Skulpturen und Gemälden ebenso beschäftigt wie mit der Bewahrung archäologischer Artefakte und historischer Maschinen.
Reiss-Engelhorn-Museen
Mit der aktuellen Sonderausstellung „Kinderträume“ entführen die Reiss-Engelhorn-Museen in die Zeit um 1900. Die Restauratoren Gisela Gulbins, Maike Eppinger und Bernd Hoffmann-Schimpf gewähren bei Führungen um 11:30 und 14:00 Uhr einen exklusiven Blick hinter die Kulissen. In der Schau gibt es einen besonderen Schatz zu bestaunen: rund 100 historische Puppenküchen und Kaufläden. Jede Miniaturwelt besteht aus bis zu 200 Ausstattungsstücken – von Herd und Verkaufstresen über Waage und Kaffeemühle bis hin zu Seifenpackung und Besteck. Mit ihrem Detailreichtum laden sie zum Entdecken ein und haben das Restauratoren-Team beim Aufbau vor eine besondere Herausforderung gestellt. Die Expertinnen und der Experte berichten, wie aufwändig das Auspacken, Reinigen und Präsentieren war und wie sichergestellt wurde, dass jedes Teil seinen vorgesehenen Platz findet. Dabei haben sie auf liebevolle Einzelheiten geachtet. Ein gedeckter Tisch oder Geschirr neben der Spüle vermitteln den Eindruck, als ob die Bewohnerinnen und Bewohner die Szenerie nur kurz verlassen hätten. Außerdem wird am Beispiel eines Ankerbaukastens das 1×1 der Restaurierung erklärt. Treffpunkt für die Führungen ist an der Kasse im Museum Zeughaus C5. Um Anmeldung unter 0621-293.3771 oder [email protected] wird gebeten. Lediglich der Ausstellungseintritt wird fällig, die Führungen selbst sind kostenfrei.
TECHNOSEUM
Das TECHNOSEUM lädt um 11:00, 13:00 und 15:00 Uhr zu geführten Touren durch seine Restaurierungswerkstätten – Teilnahmekarten gibt es an der Museumskasse, denn die Plätze sind begrenzt. Zuerst wird die Restaurierungswerkstatt besucht, wo bereits die Vorbereitungen zur nächsten Sonderausstellung stattfinden. Die Schau „Spiel mit! Bauen – Zocken – Knobeln“ eröffnet zwar erst im Mai nächsten Jahres, doch schon jetzt wird hier technisches Spielzeug aus der Zeit um 1900 bis heute gesichtet, gereinigt und repariert – vom Barbie-Puppenhaus über Modell-Lokomotiven bis hin zu Playmobil-Sets. Im Anschluss geht es weiter in die Montagehalle des Museums, in der die Großexponate des Hauses instandgesetzt werden. Hier stellen die Restaurierungs-Kollegen mehrere erfolgreich abgeschlossene Restaurierungsprojekte vor: einen Lanz Bulldog aus dem Jahr 1925, eine Feldbahn von 1938 sowie einen Mercedes-Benz-Pritschenwagen von 1949. Alle Fahrzeuge wurden wieder fahrtüchtig gemacht, und wer an den Führungen teilnimmt, kann sich von den Fachleuten die technischen Details erläutern lassen und Schmalspurbahn, Ackerschlepper und Pick-up-Truck nicht zuletzt auch in Aktion erleben. Die Touren sind im regulären Eintrittspreis inbegriffen.
Kunsthalle Mannheim
In der Kunsthalle Mannheim findet die Themenführung „Hinter den Kulissen der Restaurierung“ statt. Diplom-Restauratorin Katrin Radermacher lädt um 15.30 Uhr in das Restaurierungsatelier ein und beantwortet Fragen rund um die Reinigung von kostbaren Gemälden, der Instandsetzung von komplexen Kunstinstallationen bis hin zum Transport empfindlicher Objekte bei Sonderausstellungen. Radermacher arbeitet seit über 20 Jahren in der Kunsthalle, restauriert dort Malerei und kennt sich bestens aus mit den Besonderheiten zeitgenössischer Kunst. Das Restaurierungsteam kümmert sich vor Ort um Leihgaben aus aller Welt. Im Restaurierungsatelier dürfen die interessierten Teilnehmenden ausgewählte Kunstwerke aus besonderer Nähe betrachten und erhalten Einblicke in die berufstypischen Untersuchungsmethoden und Geräte. Die Aufbewahrung von besonderen Kulturschätzen wird anhand des Schaudepots erfahrbar. Die Veranstaltung dauert ca. 60 Minuten. Begrenzte Teilnehmerzahl, daher wird um eine rechtzeitige Anmeldung gebeten unter: [email protected] (Kosten 6 Euro zzgl. Eintritt).
Mehr Informationen gibt es unter www.technoseum.de, www.rem-mannheim.de sowie www.kuma.art.
Quelle: Reiss-Engelhorrn Museen Mannheim