Im vergangenen Jahr haben die Baseballer der Mannheim Tornados ihre Jugendarbeit mit der Rhein Neckar Baseball School neu erfunden und zugleich deutlich breiter aufgestellt. Im Fokus stehen die gezielte Förderung junger Talente und die Akquise neuer Jugendspieler. Ziel ist es auch, talentierte Nachwuchsspieler durch mehr Fördermöglichkeiten im Verein zu halten, um den Nachwuchs für die Bundesliga-Teams zu sichern. Starthilfe gab die Sparkasse Rhein Neckar Nord seinerzeit mit 10 000 Euro. Mit weiteren 5 000 Euro setzt das Kreditinstitut das Engagement nun fort.
Den letzten Meistertitel errang die Herrenmannschaft der Mannheim Tornados im Jahr 1997. Zur zeitlichen Einordnung: Damals absolvierte Pierce Brosnan seinen zweiten von vier James-Bond-Einsätzen und Otto Rehhagel brachte den 1. FC Kaiserslautern auf Meisterschaftskurs in der Fußball-Bundesliga. Nicht ganz so lange warten müssen die Junioren der Tornados, die 2012 zuletzt ganz oben standen. Dennoch: Zu wenig für den traditionsreichsten und ältesten deutschen Baseballverein, findet Präsident Peter Engelhardt und sieht die Gründe auch in der Jugendarbeit. „Gute Nachwuchsarbeit hält einen Verein am Leben. Ist sie nicht nachhaltig, können sich auch keine Erfolge einstellen“, so der Präsident. Die 2015 gegründete Nachwuchsabteilung Young Tornados war der erste Schritt zu einer nachhaltigeren Jugendarbeit. Die Rhein Neckar Baseball School betrachtet Engelhardt als Initialzündung für die Zukunft des Klubs.
Nicht nur Bundesliga, sondern Breitensport
Der Verein möchte zwar gezielt Talente für die Bundesliga-Mannschaft fördern, doch der große Fokus der Basball School liegt auf dem Gewinnen von Jugendlichen, die vor allem Spaß haben am Spiel und den Sport so in die Breite tragen. Engelhardt will Mädchen und Jungs die Möglichkeit geben, mit ausgebildeten Trainern dem Baseballsport unabhängig vom Leistungsgedanken nachzugehen. Das ist ein Kernelement für die Förderung durch die Sparkasse Rhein Neckar Nord. „Kinder an Sport heranzuführen ist etwas ganz Wichtiges in unserer Gesellschaft. Neben den positiven Aspekten der Bewegung lernen junge Menschen gerade in Teamsportarten Verantwortung zu übernehmen und an gemeinsamen Zielen zu arbeiten“, sagt Sparkassen-Vorstandsmitglied Thomas Kowalski. Seinem Haus ist dabei auch wichtig, Sportarten zu fördern, die nicht permanent im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen: „Vielfalt ist wichtig, damit Kinder und Jugendliche den Sport wählen können, der ihnen am meisten Freude bereitet. Nur so bleiben sie am Ball – im wahrsten Sinne des Wortes.“ Werde so ein großes Talent identifiziert – umso besser.
Einer von 15 Trainern in der Rhein Neckar Baseball School ist der 29-jährige deutsche Nationalspieler Julius Spann. Der erfahrene Pitcher hat bereits in Mainz, Heidenheim und in den USA gespielt und gecoacht. Neben dem Trainieren trägt Spann seinen Sport auch an die Schulen der Region. Ihm sind beim Vermitteln der Vorteile vor allem die positiven Effekte sportlicher Aktivität für die Kinder wichtig. Neben den körperlichen Aspekten schule Baseball Teamgeist, Engagement und vor allem den Umgang mit Fehlschlägen: „Wenn du zehn Mal schlägst, produzierst du sieben Fehlschläge. Doch es geht immer weiter.“ Außerdem weist Spann darauf hin, dass Baseball der einzige Sport ist, bei dem nahezu jeder Körpertyp gebraucht wird: „Ob du klein oder groß bist, schnell oder kräftig gebaut, es gibt neun Positionen die alle so unterschiedlich sind wie die Menschen, die sie spielen.“ Seit Gründung der Rhein Neckar Baseball School im Sommer 2019 wurden fünf mehrtägige Trainingscamps durchgeführt und insgesamt 180 Kinder trainiert. Dabei wurden 50 Kilogramm Bananen gegessen.
Bildunterschrift:
Sparkassen-Vorstand Thomas Kowalski mit Baseballschläger und ausreichend Corona-Abstand vor der Trainingsgruppe der Rhein Neckar Baseball School. Kniend links daneben (v. l.): Tornado-Jugendleiter Thomas Bieth und Vereins-Präsident Peter Engelhardt. Kniend rechts: Trainer Julius Spann.